Das entspricht rund 4 340 Fussballfeldern pro Tag oder drei Fussballfeldern pro Minute. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg die Abholzung um 9,5 Prozent. Die abgeholzte Fläche war die grösste seit 2008. Weil der Regenwald im Amazonasgebiet immense Mengen CO2 binden kann, hat er auch für das Weltklima grosse Bedeutung. Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro sieht in der Region allerdings vor allem ungenutztes wirtschaftliches Potenzial und will noch mehr Flächen für Landwirtschaft, Bergbau und Energiegewinnung erschliessen. Internationale Kritik an seiner Umweltpolitik verbittet er sich als Einmischung in innere Angelegenheiten.

«Die Entwicklungsvision der Bolsonaro-Regierung für das Amazonasgebiet führt uns zurück in die Vergangenheit, mit Entwaldungsraten, die seit 2008 nicht mehr erreicht wurden», sagte Cristiane Mazzetti von der Umweltschutzorganisation Greenpeace. «Es handelt sich um eine rückwärts gewandte Vision, die die meisten Brasilianer nicht anspricht und nicht den Anstrengungen gerecht wird, die zur Bewältigung der Klimakrise erforderlich sind.»