Die Geschäftsprüfungskommission des bernischen Grossen Rats kritisiert die kantonale Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion (BVE). Als diese Ende 2016 beschlossen habe, das Grossprojekt «Aarewasser» einzustellen, sei der Grosse Rat ungenügend einbezogen worden, sagt die Kommission.

Wie der bernische Grosse Rat am Dienstag mitteilte, steht dieser Befund in einem Bericht, den die Geschäftsprüfungskommission (GPK) zuhanden des Kantonsparlaments verabschiedet hat. Die GPK findet laut der Mitteilung auch, nach der Abschreibung des «Aarewasser»-Projekts seien viele finanzielle Fragen offen geblieben.

Deshalb empfiehlt die Kommission dem Regierungsrat, in einem eigenen Bericht «nachträglich Transparenz zu schaffen».

Einzelmassnahmen im Fokus
Im Dezember 2016 gab die BVE bekannt, sie lasse das Grossprojekt «Aarewasser» für einen besseren Hochwasserschutz und die Auenrevitalisierung zwischen Thun und Bern fallen. Stattdessen setze sie nun auf Einzelmassnahmen.

Die damalige BVE-Vorsteherin Barbara Egger-Jenzer begründete den Entscheid Ende 2016 mit der Komplexität des Jahrhundertprojekts, der Dynamik der Aare, die sich nicht an Planungen halte, und mit einer veränderten Gesetzeslage.