Der Verband Naturfreunde Schweiz hat 2017 nach etlichen negativen Jahren mit einem kleinen Plus von 5739 Franken abgeschlossen. Dennoch sitzt er auf einem strukturellen Defizit von 50'000 Franken im Jahr. Und die Mitglieder schwinden.

Der Mitgliederschwund verlangsamte sich im vergangenen Jahr immerhin auf netto 421, wie der Verband am Montag mitteilte. 700 Neumitglieder meldeten sich an. Aktuell sind noch rund 14'000 Personen in den 130 Sektionen organisiert.

Die Mitgliederstruktur ist aber überaltert. Krankheiten, körperliche Beschwerden oder Todesfälle führen zu Mindereinnahmen von rund 37'500 Franken.

Neuorganisation
Die Naturfreunde organisierten sich unterdessen neu und die Organisation wird konsequent betriebswirtschaftlich geführt. Darum lägen keine weiteren Mehreinnahmen oder Einsparungen mehr drin. Die Präsidentenkonferenz vom Samstag soll über die Zukunft der Organisation beraten.

Die Naturfreunde gingen vor über 100 Jahren aus der Arbeiterbewegung hervor. Der Bergsport wurde populär und die Leute suchten in den Bergen Erholung. Die Naturfreunde konnten sich keine teuren Freizeitaktivitäten leisten und bauten in Ortsgruppen ihre Naturfreundehäuser, meist an einem Waldrand ober bei einem Skigebiet.

Die soziale Gemeinschaft und die Sorge für die Natur sind heute nach Angaben der Organisation ausschlaggebend für einen Beitritt. Die Naturfreunde wollen das stärker nach aussen tragen und beziehen auch Stellung zu politischen Themen, etwa jüngst zur Olympiakandidatur «Sion 2026». Dabei verlangten sie den Tatbeweis, dass nachhaltige Spiele möglich sind.