Bereits vor zwei Jahren gelang es Wissenschaftlern der Empa in St. Gallen, einheimische Hölzer wie Buche, Esche und Ahorn mit Pilzen zu veredeln. Damals zauberten sie mit unterschiedlichen Kombinationen von Pilzen wilde Muster oder geometrische Formen ins Holz.

Nun berichtet das Team um Francis Schwarze von einer  Weiterentwicklung der Technologie: Je nach Pilzart lassen sich die Muster jetzt gezielt steuern. So malten sie einen Sonnenuntergang ins Holz und konnten sogar Buchstaben schreiben - eine Weltpremiere, wie die Empa am Donnerstag mitteilte. Allerdings
bringen die Pilze wie Erstklässler noch etwas wackelige Wörter hervor. Stabilität und Form des Holzes blieben bei dem Verfahren aber erhalten.

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Hochwertiges Holz für Möbel

Die schwarzen Linien im Holz sind das Resultat eines Kampfes um Territorium und Ressourcen. Mit den pigmentierten Linien grenzen sich die Pilzgemeinschaften ab und schützen ihre Kolonie vor anderen Pilzen oder Bakterien.

Die Wahl der richtigen Pilze hat gemäss den Forschenden auch einen Vorteil für die Holzverarbeitung. So wachsen die Pilze im Labor bei deutlich geringerer Feuchtigkeit im Holz, als dies in der Natur der Fall wäre. So müsse das Holz nicht erst langwierig getrocknet werden, was Energie spare.

Einheimische Baumarten, die sich für die Pilzveredelung eignen, würden normalerweise verbrannt, schrieb die Empa. Dank der neuen Technologie könnten Esche, Buche und Ahorn davor bewahrt werden und zu hochwertigen Möbeln verarbeitet werden.