Nach den neuen Messungen dürfte die globale Temperatur um 3,3 Grad statt der angepeilten Obergrenze von zwei Grad Celsius steigen.

Nach der am Dienstag beim Klimagipfel im polnischen Kattowitz vorgestellten gemeinsamen Untersuchung von drei europäischen Forschungsgruppen wird die Erderwärmung bis zum Jahr 2100 um 3,3 Grad Celsius im Vergleich zu vorindustriellen Werten ansteigen.

Zwar fällt damit der Anstieg dank Klimaschutzmassnahmen um 0,1 Grad Celsius geringer aus als noch vor einem Jahr vorhergesagt. Trotzdem wird die in Paris vereinbarte Begrenzung der Erderwärmung auf maximal zwei Grad Celsius deutlich überschritten.

Weiteres Ringen um die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens
In Kattowitz ringen Vertreter von knapp 200 Staaten um die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens von 2015. Dabei geht es etwa darum, Fortschritte zu überprüfen und transparent zu machen. Zudem muss die finanzielle Unterstützung der ärmsten Staaten nach dem angekündigten Ausstieg der USA aus dem Klimaabkommen gesichert werden. Ferner soll es zumindest Signale geben, dass man die Klimaschutz-Anstrengungen verstärken will.

Die Forscher gehen in ihrer Studie davon aus, dass durch die Umsetzung bislang geplanter oder erwogener Massnahmen die Klimaerwärmung bis zur Jahrhundertwende auf einen Anstieg um drei Grad Celsius begrenzt werden könnte. 

Massenhaftes Absterben der Korallen
Aber selbst in diesem Fall gehen sie davon aus, dass es zum massenhaften Absterben der Korallen in tropischen Gewässern sowie einem Abschmelzen von Gletschern in den Alpen und des arktisches Sommer-Eises kommen könnte. Auf Grönland könnte es zudem zu einer unumkehrbaren Eisschmelze kommen.

Kern der in Kattowitz diskutierten Massnahmen ist die Verringerung der Kohlendioxid-Emissionen. Das Treibhausgas wird für die Erderwärmung verantwortlich gemacht. Seit dem Pariser Gipfel haben Länder wie Argentinien, Kanada, Chile, Indien und die Europäische Union begonnen, die Emissionen zu reduzieren.