Wer dem Doubs zu Fuss folgen will, braucht Ausdauer. Und Kondition: Von der Quelle in Mouthe im Ostern Frankreichs bis zu seiner Mündung in die Saône bei Verdun (F) erstreckt er sich in Hufeisenform über eine Länge von 453 Kilometern. Dabei schlängelt er sich entlang der grünen Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz. 
 

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Legenden ranken sich um den Doubs. Viele haben mit Schmugglern und anderen zwielichtigen Gestalten zu tun, die ihn in den vergangenen Jahrhunderten überquert haben, um Waren zwischen den beiden Ländern auszutauschen. Von waghalsigen Manövern und abenteuerlichen Behelfsbrücken ist auf den Tafeln bei Les Brenets (Neuenburg) die Rede. Am Startpunkt der Wanderung zum Saut du Doubs, einem spektakulären Wasserfall, laden sie interessierte Wandersleute dazu ein, in die bewegte Geschichte des Gebietes einzutauchen.  

Immense Bedeutung für die Artenvielfalt

Doch nicht nur für Ausflügler und waghalsige Klippenspringer, die sich von den Felswänden der steilen Schluchtenlandschaft in Wasser stürzen, ist die Region von grosser Bedeutung. Sondern auch für die Artenvielfalt. Im Grenzgewässer fühlen sich unter anderem Äsche und Bachforelle wohl. Aber auch die getigerte Doubsforelle ist hier heimisch, neben dem «Roi du Doubs». 

Der Fisch stammt aus der Familie der Echten Barsche und gilt als schwimmende Sensation. Laut dem «Beobachter» kommt er nur im Clos du Doubs vor, in der Flussschlaufe um St-Ursanne. Der «Roi du Doubs» ist streng geschützt und bedroht, wie sein genauso einzigartiger Lebensraum. Der «Roi du Doubs» ist streng geschützt und bedroht, wie sein genauso einzigartiger Lebensraum. 

Auf zum Wasserfall!

Nicht nur Fische fühlen sich im Gebiet der Doubs wohl. Mit etwas Glück lässt sich im Naturpark Doubs im Nordwesten der Schweiz und an der Grenze zu Frankreich sogar ein Eisvogel beobachten. Naturschutz wurde hier schon immer gross geschrieben. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass der Doubs weitgehend unverbaut geblieben ist. Für einen Fluss dieser Grösse ist das eine Rarität.

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Nachhaltiger Tourismus ist zugelassen, und auf einzelnen Flussabschnitten in Richtung des grossen Wasserfalls laden sogar Schiffe zu stündlichen Rundfahrten ein. Wer sich auf diese Weise etwa in Richtung des bekannten Wasserfalls befördern lässt, erhält ein idyllisches Bild der Landschaft. 

Die Schattenseiten: Teils schlechte Wasserqualität

Doch die Idylle ist getrübt. Schon seit langem fordern Umweltschützer einen entschiedeneren Einsatz, um die Lebensräume zu erhalten («Tierwelt online» berichtete). Bereits 2017 wurde gemahnt, die Qualität des Wassers sei teilweise mangelhaft. «Pro Natura» ruft bis heute gar zur «Rettung für die bedrohte Idylle» auf. Verantwortlich für die Negativschlagzeilen sind nicht zuletzt schwankende Pegelstände, bedingt durch künstliche Abflüsse. Sie beeinträchtigen die Tier- und Pflanzenwelt. 

Der Flora und Fauna kommt man auch beim Ausflug ins 300 Quadratkilometer grosse Gebiet des Naturpark Doubs näher. Hier streifte man durch Wytweiden und Wälder, die gut erhalten sind. Das wurde möglich, weil die Bevölkerung dieser Gebiete dazu angehalten werden konnte, das Gebiet als kulturelles und natürliches Erbe zu schützen. Zusätzliche Unterstützung kommt von Umweltverbänden wie dem WWF, der den Doubs und seine Gestade als schützenswerte Gewässerperle auszeichnet.

Unterstützung von Naturschutzorganisationen

Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hilft ebenfalls, auch finanziell. Aus seiner Sicht leistet der Naturpark einen Beitrag zur Biodiversitätsstrategie des Bundes. Dadurch werden wertvolle Lebensräume erhalten, in denen sich rare Wildpflanzen und Tiere wohl fühlen – und mit ihnen natur- und wanderbegeisterte Menschen. 

Link: Infos und Wandertipps zum Naturpark Doubs