Im Kanton Luzern müssen jeden Monat vom 1. bis 7. Kalendertag die Pilze in Ruhe gelassen werden. Für Noëlle Bucher (Grüne) sind solche Schontage aber unnötig. Das Ernten von Pilzen beeinträchtige weder die Anzahl der Pilze noch die Artenvielfalt am Sammelort, erklärte sie. Bucher forderte als Ersatz für die Schontage einen Biotopenschutz. Gefährdete Pilze befänden sich meist in gefährdeten Ökosystemen wie Hochmooren, Magerwiesen oder Auenwäldern. Sie schlug vor, als Ersatz Pilzschutzgebiete zu schaffen, die wirkungsvoller als Schontage seien.

Die Regierung wollte das Postulat nur teilweise entgegennehmen. Sie erklärte, die Schontage sollten aufgehoben werden, es solle aber auch auf die Schaffung von Schutzgebieten verzichtet werden. Die Schaffung solcher Zonen wäre zu aufwendig. Die Pilze könnten aber etwa in Wildruhezonen geschützt werden, sagte Regierungsrat Fabian Peter (FDP).

Die SP und Buchers Fraktion wollten aber an den Schontagen festhalten. Diese seien wichtig, um flächendeckend den Lebensraum von Tieren zu beruhigen. Auch eine CVP-Minderheit sprach sich für die Schontage aus. Würden diese, wie von der Regierung vorgeschlagen, ersatzlos gestrichen werden, leide die Biodiversität.

Unterstützung erhielt die Regierung vor allem von SVP, CVP und FDP. Erklärt wurde von den bürgerlichen Votanten etwa, dass die Pilzverordnung nicht dazu da sei, Tiere zu schützen. Zudem werde die grosse Unruhe im Wald nicht von Pilzsammlern, sondern etwa von anderen Bevölkerungsgruppen wie Wanderern und Bikern verursacht.