Noch immer sei unsicher, ob es den Weihnachtsstern überhaupt gegeben habe oder ob er nicht einfach nur allgemein für ein gutes Omen stehen würde, erklärt Carolin Liefke vom Haus der Astronomie im deutschen Heidelberg.  

Seit dem Spätmittelalter wird der Weihnachtsstern zwar mit einem Schweif dargestellt, aber dass er tatsächlich ein Komet gewesen ist, sei äusserst unwahrscheinlich. Kometen hätten früher eher als Unglücksbringer gegolten.  

Zur Weihnachtsgeschichte mit der Freude über die Geburt Jesu passe das nicht. Hinzu kommt: Schon vor zwei Jahrtausenden notierten etwa in China Astronomen grosse Himmelsereignisse. Ein auffälliger Komet mit einem hellen Schweif wäre ihnen vermutlich nicht entgangen. Auch die Babylonier beobachteten den Nachthimmel zu jener Zeit aufmerksam. In ihren Aufzeichnungen lässt sich allerdings nichts Ungewöhnliches auffinden.  

Wahrscheinlich Planetenkonjunktion  
Dasselbe spricht laut Liefke auch gegen die Idee, es könne eine Supernova gegeben haben, eine auch auf der Erde zu sehende Sternexplosion. Derzeit geht die Forschung davon aus, dass der Stern von Bethlehem wahrscheinlich eine besonders enge Begegnung von zwei Planeten war.  

Jupiter und Saturn bewegten sich im Jahr 7 v. Chr. gemeinsam in Schleifen am Himmel, tanzten also sozusagen umeinander. Ausserdem haben die beiden Planeten symbolische Bedeutung: Jupiter galt als Königsplanet, Saturn als Planet des Volkes Israel.  

Nur: Sicher sind sich Forscher auch dabei nicht – der Stern von Bethlehem, auch Dreikönigsstern oder Stern der Weisen genannt, bleibt ein Rätsel. Möglicherweise ist und bleibt er eine Metapher.