Dass die Baumbestände bei Waldbränden am meisten leiden, ist keine Überraschung. Bei den Riesenmammutbäumen ( Sequoiadendron giganteum) ist dies aber so besonders tragisch, da diese eigentlich gut gegen die Hitze von Feuer geschützt sind. Sie können sogar profitieren. 

Ihre dicke Rinde ist der Hitze eines mässigen Waldbrandes gewachsen, Brandnarben verheilen mit der Zeit. Die Zapfen öffnen sich durch die Hitze und verteilen ihre Samen, sodass neue Riesen die Wälder bewachsen können. Das allerdings erst nach dem Brand, wenn die meisten konkurrierenden Pflanzen verbrannt sind und die Saat ungestört in der nährstoffreichen Ascheschicht keimen kann.

Der Klimawandel aber sorgt für intensivere und längere Brandperioden, denen nun auch die Mammutbäume nicht mehr standhalten können. Allein die Feuer im Jahr 2021 vernichteten oder beschädigten 3600 Bäume mit einem Stamm-Umfang von mindestens 1.20 Metern, heisst es in einer umfassenden Untersuchung. «Die ernüchternde Realität ist, dass wir einen weiteren grossen Verlust bei einer endlichen Population dieser bedeutenden Bäume erlebt haben», erklärte der Leiter der Verwaltung des Sequoia- und des Kings-Canyon-Nationalparks, Clay Jordan. Dieser Verlust sei über Generationen hinweg unersetzbar.

Video: Ein Streifzug durch den «Giant Forrest»

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Der Grösste und der Schweizer

Im Sequoia-Nationalpark steht auch der grösste Baum der Welt. Dieser Riesen- oder Bergmammutbaum heisst «General Sherman Tree» und hat eine Stammhöhe von rund 84 Metern, der Stamm hat auf Brusthöhe (1.30 Meter) einen Durchmesser von 8.30 Metern und ein Gesamtgewicht von etwa 2000 Tonnen. Zum Vergleich — das schwerste Flugzeug der Welt, die Antonov An-225, wiegt maximal beladen 600 Tonnen. Damit ist der Gigant das grösste Lebewesen der Welt. Sein Alter wird auf 1900 bis 2500 Jahre geschätzt. 

Auch in der Schweiz sind Mammutbäume zu finden. Einst importiert für die Gärten und Parks wohlbetuchter Schweizerinnen und Schweizer galten sie lange als Protzbaum. Das hat sich geändert. In den Kantonen Zug und St. Gallen stehen die höchsten und ältesten Giganten. 1858 schenkte Königin Victoria von England einige Exemplare dem Kanton St. Gallen, die vor dem Mariengymnasium gepflanzt wurden und rund 160 Jahre später Besucher und Schüler gleichermassen erfreuen.

Doch auch sie sind durch den Klimawandel gefährdet. Brände sind für Mammutbäumen hierzulande natürlich keine Gefahr. Vielmehr die trockenen Sommer, die schneereichen Winter und die intensiven Regenfälle.