Ein eigenes Aquarium ist eine lebendige Bereicherung für Wohnungen, Büros, Boutiquen oder Wartezimmer. Das klare Wasser, die grünen Pflanzen und natürlich besonders die leuchtend bunten Bewohner locken jeden, der den Raum betritt vor die Glasscheibe und lassen Jung und Alt staunen. Klar, dass Aquarienneulinge da möglichst viele verschiedene Fische halten möchten. Aber welche Fische können gut miteinander und welche sollten möglichst nicht zusammen in einem Becken leben?

Wer sich ein neues Aquarium zulegt, sollte wissen, dass er ein geschlossenes Ökosystem schafft, in dem alle Elemente aufeinander abgestimmt sein müssen, damit die Fische darin ein möglichst langes und gesundes Leben führen können. Wichtig ist es also, möglichst genau zu planen und sich über die Ansprüche der gewünschten Bewohner vor dem Kauf schlau zu machen. Eine kompetente Beratung im Zoofachhandel und spezielle Fachliteratur sind hier die wichtigsten Informationsquellen.

Gemeinsame Herkunft, gemeinsamer Lebensraum
Wenn mehrere Arten für ein Becken ausgewählt werden, ist es nicht ratsam, nur nach Äußerlichkeiten und persönlichem Geschmack zu gehen. In jedem Fall sollte darauf geachtet werden, dass die neuen Bewohner ähnliche Wasserwerte, Temperaturen und Lichtverhältnisse benötigen.

Der Zierfischzüchter und Aquariumsexperte Peter Merz von der Fördergemeinschaft Leben mit Heimtieren e.V. (FLH) empfiehlt, Arten aus der gleichen geographischen Region und aus gemeinsamen Lebensräumen zusammen zu halten: «Das hat nicht nur mehr Stil als eine bunt zusammengewürfelte Besetzung, sondern macht auch die Haltung einfacher. Arten, die sich unter den gleichen Umweltbedingungen entwickelt haben, haben oft ähnliche Ansprüche, was die Wasserwerte angeht.

<drupal-entity data-embed-button="media" data-entity-embed-display="view_mode:media.teaser_big" data-entity-embed-display-settings="[]" data-entity-type="media" data-entity-uuid="f6eee32d-0710-4383-9999-97f6e8851a6b" data-langcode="de"></drupal-entity>
Pflanzen und Steine sind nicht nur Zierde, sondern wichtig als Verstecke für die Fische. Bild: FLH

Wenn man sich dann noch bei der Pflanzen- und Einrichtungswahl von dem jeweiligen Ort inspirieren lässt, ist man schon auf dem besten Wege, ein harmonisches Biotop zu schaffen. So kann beispielsweise ein Flusslauf aus dem südamerikanischem Amazonasgebiet mit dichter Bepflanzung aus Schwertpflanzen und Papageienblatt nachempfunden werden oder der ostafrikanische Malawisee mit vielen Steinen und Höhlen.»

Friedliches Zusammenleben
In freien Gewässern ist das Zusammenleben der Tiere geprägt vom Fressen und Gefressen werden. Im Aquarium sollte es da natürlich friedlicher zugehen. Von daher ist es ratsam, sich zwischen einem Besatz von räuberischen Arten oder von Beutefischen zu entscheiden. Auch wenn die friedlicheren Arten groß genug sind, um nicht gefressen zu werden, würde es für sie ungesunden Stress bedeuten.

Generell ist es gut, auf die Eigenschaften der gewünschten Fische zu achten und Tiere mit ähnlichem Charakter zusammen zu halten. So können Schwarmfische mit anderen Gruppen, Räuber untereinander und ruhige Fische mit anderen ruhigen Arten gut zusammenleben.

Ein großes Becken hat viele Vorteile
Für ein Gesellschaftsaquarium mit verschiedenen Arten, ist mehr Raum notwendig als in Becken mit nur einer Art. Pflege und Aufwand von großen Becken nehmen übrigens nicht unbedingt viel mehr Zeit in Anspruch als von kleineren, denn es fallen  prinzipiell die gleichen Arbeiten an. Kleinere Fehler, die das biologische Gleichgewicht stören, richten in großen Becken allerdings nicht so viel Schaden an.

Einer der häufigsten Fehler, die Anfänger bei der Einrichtung machen ist es, die Fische zu früh einzusetzen. Erst wenn das Aquarium schon einige Wochen «eingefahren» wurde und die optimalen Wasserwerte erreicht sind, dürfen die Fische einziehen. Berücksichtigt werden sollte auch, dass es bei der Einrichtung genug Versteckmöglichkeiten und freie Bewegungsräume gibt. Allgemein gilt: Bei Auswahl, Gestaltung und Pflege sollte das Wohl der Tiere immer oberste Priorität haben.