Hündin Hisani dreht langsam den Kopf und schaut in Richtung Loch 2. Dort, kurz vor dem rund 80 Meter entfernten Green springt der kleine, weisse Golfball auf dem Rasen auf, rollt noch ein paar Meter und bleibt dann liegen. Ob der Hund den Ball auf diese Distanz überhaupt sehen kann? Oder interessiert sich Hisani eher für die Katze, die weiter hinten über den Rasen schlendert? Nicole Grünenfelder mahnt ihre Hündin zur Sicherheit: «Schön sitzen bleiben und warten! Das Tier mit dem Fell interessiert uns gar nicht.»

Denn dass der Hund nicht plötzlich losrennt, einer Katze oder einem Ball hinterher, ist eine der Voraussetzungen, damit er Frauchen auf die «Birs-Golf»-Runde in Zwingen BL begleiten darf. «Unsere Hündin muss stets in unmittelbarer Nähe des Trolleys oder des Golfwagens bleiben. Am besten angeleint», erklärt die Golfspielerin. Das Wichtigste sei: «Ich muss mich auf sie verlassen können. Und sie sollte ruhig sein.» 

Reif für die Runde
In der Tat wartet Hisani geduldig, bis Nicole Grünenfelder die Abschlagfläche verlässt, den Schläger zurück in den Golfsack legt und in Richtung zweites Loch weiterzieht. Das Ridgeback-Weibchen trottet nebenher, ruhig und abgeklärt wie ein erfahrener Golfprofi. «Sie kommt schon mit, seit sie zwölf Wochen alt ist», sagt die Hundebesitzerin. So habe sie quasi längst die Platzreife erworben. 

Da darf der Hund mit

> Birs-Golf, Zwingen BL

> Golf Club Arosa GR

> Golf Club Domaine du Brésil,
Goumoens-le-Jux VD

> Golf de la Gruyère, Pont-la-Ville FR

> Golf & Country Club Wallenried FR

> Golf Vuissance, Estavayer FR. Für Hunde wird hier eine AP (autorisa-tion de parcours) verlangt.

Einschränkungen
Hunde müssen immer an der Leine geführt werden. Auf manchen Plätzen sind sie nur zu Randzeiten oder unter der Woche erlaubt. Erkundigen Sie sich rechtzeitig!

Von Platzreife spricht man bei den Menschen, die mit dem Golfspielen beginnen. Erst wenn sie die Schläge richtig können sowie Golfregeln und Etikette beherrschen, dürfen sie auf den Platz und die ganze Runde mit allen Löchern absolvieren. «Eigentlich wäre es gut, man würde überall auch von den Hunden eine Art Reifeprüfung verlangen», sagt Grünenfelder. Das könnte helfen, dass man Hunde besser akzeptiert und zunehmend auf mehr Plätzen zulässt. «Es ist eine prima Sache, zusammen mit dem Hund Golf zu spielen. Hisani ist draussen an der frischen Luft und hat Bewegung – ich auch; und dazwischen hat sie auch mal Ruhe und Zeit zum Rumschnuppern.»

So seien alle Bedürfnisse erfüllt und die Regeln, die die vierbeinigen Begleiter auf dem Golfrasen zu befolgen haben, seien einfach und einleuchtend: 

> Hunde dürfen sich weder auf der Abschlagsfläche noch auf dem Green aufhalten. 

> Sie dürfen nicht bellen, andere Golfer nicht stören.

> Sie müssen stets am Trolley oder Golfbag angeleint sein. 

> Hundekot muss aufgenommen werden. Am besten sorgt man vor der Golfrunde dafür, dass sich das Tier versäubern kann.

Mehr Optionen im Allgäu oder Elsass
«Gegenseitige Rücksichtnahme ist sowieso eine Frage der Etikette», sagt Grünenfelder. Sie spielt seit 20 Jahren Golf, nimmt an Turnieren und Wettkämpfen teil und ist Vizepräsidentin des Klubs Birs-Golf in Zwingen. Wenn das Wetter mitspielt, trainiert sie bis zu dreimal unter der Woche, hinzu kommen Spiele oder Wettkämpfe am Wochenende. 

Oft fährt Grünenfelder mit ihrem Mann ins nahe gelegene Elsass oder nach Süddeutschland, denn dort gibt es viel mehr Plätze, auf denen Hunde erlaubt sind. «Auch in Italien oder Österreich ist es mittlerweile kein Problem mehr, Hisani mitzunehmen», sagt Ehemann Peter Fuchs. Allein im Allgäu gebe es fünf solcher Plätze.

Bloss in der Schweiz täten sich die Golfklubbetreiber noch schwer. Die Anlage in Zwingen ist einer der wenigen Golfplätze in der Schweiz, auf denen Hunde erlaubt sind (siehe Box). Dabei sind die beiden leidenschaftlichen Golfspieler überzeugt, dass es ein steigendes Bedürfnis sei, die vierbeinigen Familienmitglieder zum Sport mitnehmen zu können. Man müsse sich einfach bewusst sein, dass man auf einem 18-Loch-Platz gut und gerne mal bis zu vier Stunden unterwegs sei und ein Dutzend Kilometer absolviere, gibt Peter Fuchs zu bedenken. «Für Hisani ist das kein Problem, aber für kleine Hunde ist das lang.» So sollten sich Halterinnen und Halter kleiner Rassen auch vorgängig erkundigen, wie anspruchsvoll das Gelände ist. «Man kann die kleinen natürlich auch in einem Korb des Golfcarts mitnehmen», sagt Nicole Grünenfelder. Gerade im Sommer, wenns sonnig und heiss ist, nimmt auch sie manchmal das Elektrofahrzeug – «so hat Hisani Schatten unter dem Cartdach.» 

Der Golfplatz an der Birs gehört zu den einfachen Plätzen; er ist ebenerdig und mit neun Loch ziemlich kurz. Die beschränkten Ausmasse bringen allerdings auch Nachteile. «Es ist halt eng hier», sagt Gerda Vögtlin, die Betreiberin der Laufentaler Anlage. «Da gibts mehr Konfliktpotenzial.» Zumal um den Golfplatz ein Spazierweg führt, dort auch viele Leute unterwegs sind, teils auch mit ihren Hunden. Um die Konfliktzonen einzugrenzen, entschied Vögtlin, Hunde nur unter der