Mehr als die Hälfte des weltweiten Sauerstoffs wird laut dem Internationalen Fond für Tierschutz (Ifaw) von Phytoplankton produziert. Diese pflanzlichen Plankton treiben in den Oberflächengewässer der Ozeane und betreiben Photosynthese. Sie stellen mit der Hilfe von Licht, aus Kohlendioxid und Wasser organisches Material her. Eines der Restprodukte ist Sauerstoff. Walfäkalien sind eine wichtige Nährstoffquelle für das Phytoplankton und deshalb ein elementarer Faktor für die Sauerstoffproduktion. 

Klimaretter 

Die mikroskopisch kleinen Meeresalgen spielen eine wichtige Rolle in der Bekämpfung der Klimakrise. Da die Lebewesen einen so grossen Anteil des Sauerstoffs produzieren, sind sie unentbehrlich für Mensch und Natur. Bei der Produktion von Sauerstoff binden sie zudem Kohlenstoff. Werden sie gefressen, bleibt der Kohlenstoff in der Nahrungskette und wenn sie sterben und an den Meeresgrund sinken, wird der Kohlenstoff in den Meerestiefen gelagert.  

Walfischpumpe 

Walfischkot fungiert als Dünger für den Phytoplankton und ist deren Hauptnährstoffquelle. Wale tauchen zur Nahrungsaufnahme tief in den Ozean ab und schwimmen zum Atmen und zum Ausscheiden zurück zur Oberfläche. So bringen sie die Nährstoffe der Meerestiefen an die Meeresoberfläche und fungieren quasi als «Pumpe». «IFAW» sagt, dass viele Walarten zwischen den Futter- und Aufzuchtgebieten hin und her wandern. So werden Nährstoffe quer durch die Meere verteilt.  

Der vom Wal gedüngte Phytoplankton ist selbst auch wichtige Nahrungsquelle für Zooplankton und Krill. Diese werden wiederum von grösseren Fischen und Meeressäugern gefressen. So ist er auch für das Ökosystem in den Meeren wichtig. 

Phytoplankton ist ein Beispiel dafür, dass mikroskopisch kleine Lebewesen mitverantwortlich für die Gesundheit des gesamten Planeten sein können. Zudem müssen die Walbestände gesichert werden, da sonst der Dünger für einen der wichtigsten Sauerstofflieferanten fehlt.