Jahrhunderte lang ein Getränk der Elite
Die Geschichte der Schokolade
Schon die Mayas tranken vor mehr als 3000 Jahren heisse Schokolade. Mit den spanischen Kolonialherren kam die süsse Leckerei nach Europa und eroberte den Kontinent im Sturm.
Der Schokoladenkonsum reicht bis zu den Mayas zurück. Aus der Blütezeit (250 bis 900 vor Christus) dieses Volkes stammen einige Tongefässe, die mit «Cacao» bezeichnet sind. Laut dem Wissenschaftsmagazin «Planet Wissen», fanden Forschende darin chemische Verbindungen, die für Schokolade typisch sind. Aus dieser Zeit gibt es auch Illustrationen, die die Herstellung eines Kakaogetränks zeigen. Eine Frau füllt flüssige Schokolade von einem Gefäss in ein anderes und wieder zurück. Dabei entsteht ein schaumiges Getränk. Der Kakaoschaum galt damals als Köstlichkeit.
Ein Getränk der Elite
Sie tranken nicht nur heisse Schokolade mit unterschiedlichen Gewürzmischungen wie Chili, sondern assen Schokolade auch in Form von Brei, Grütze oder Pulver. Die flüssige Schokolade wurde warm, lauwarm oder kalt getrunken.
Schokolade sei laut «Planet Wissen» der Elite vorbehalten gewesen. Meistens wurde das Getränk an Hochzeitsfeiern von reichen Familien konsumiert.
Kakaobäume wurden schon damals angepflanzt und gezüchtet. Auch in Regionen, in denen die Bäume nicht heimisch waren, wurden sie angebaut und bewässert, so zum Beispiel in der Region Yucatán. Diese Form des Kakaoanbaus war nur wohlhabenden Familien vorbehalten. Auch bei den Azteken spielte Schokolade eine wichtige Rolle. Sie betrieben Kakaohandel mit anderen Völkern in Nordamerika. Ähnlich wie bei den Maya, war der Anbau und auch der Konsum der Schokolade Sache der Azteken-Elite.
[IMG 2]
Die Schokolade erobert Europa
Mit dem Eintreffen von Hernán Cortés, einem spanischen Conquistador, in Mexiko im Jahre 1492 – und der Kolonialisierung und Zerstörung des Aztekenreiches – eroberten die Spanier auch die Schokolade. Sie fügten dem bitteren Getränk Rohrzucker und Gewürze wie Zimt und Anis hinzu und tranken es stets heiss. Zudem änderten sie den Namen – bis anhin wurde Schokoade als «cacahuatl» bezeichnet, was übersetzt Kakaowasser heisst. Die Spanier nannten es «chocolate». Die erste Ladung Kakaobohnen erreichte Europa im Jahr 1585 in Sevilla, Spanien.
Das heisse, süsse Getränk eroberte Europa im Sturm. Sogar der Schriftsteller und Dichter Johann Wolfgang Goethe schrieb über das Schokolade-Trinken. Mit der industriellen Revolution wurde das Kakaogetränk für jedermann erhältlich. 1847 wurde von der Firma «Fry & Son» die erste Tafelschokolade hergestellt.
Das Zeitalter der Milchschokolade
Obwohl seit dem Ende des 19. Jahrhunderts die Schweiz als Schokoladenland gilt und der grösste Kakaoverarbeiter «Barry Callebaut» seinen Sitz in der Schweiz hat, wurde die Milchschokolade nicht in der Schweiz erfunden. In Deutschland entwickelte das Schokoladenunternehmen «Jordan und Timaeus» in den 1830ern eine Schokolade mit Eselmilch.
Erst als der Schweizer Chemiker Henri Nestlé ein Verfahren entwickelte, um Milchpulver aus Kuhmilch zu gewinnen, war die Grundlage für Milchschokolade gelegt. Einige Jahre später begann der Schweizer Schokoladenfabrikant Daniel Peter, Nestlés Pulver zur Schokoladenherstellung zu nutzen. Er kam jedoch nicht zum gewünschten Ergebnis. Erst als er das Milchpulver mit Kondensmilch ersetzte, kam die Milchschokolade heraus, wie wir sie heute kennen.
[IMG 3]
Süsse Zahlen
Neben dem grössten Kakoaverarbeiter «Barry Callebaut», haben noch weitere grosse Schokoladenplayer einen Sitz in der Schweiz. Laut dem Tagblatt stammen die zwei Firmen mit den grössten Umsätzen mit Schokoladenprodukten jedoch nicht aus der Schweiz. Mars Incorporated (M&M`s, Snickers, Twix) und Mondelez (Toblerone, Milka, Oreo) haben nur ihren Sitz in der Schweiz. Der drittgrösste Produzent ist Nestlé mit einem Umsatz von 11.041 Milliarden Dollar im Jahr 2018. Lindt&Sprüngli sind auf Platz 7 mit 4 Milliarden US Dollar.
Laut «Chocosuisse» liegt der Schokoladenkonsum der Schweizerinnen und Schweizer im Jahr 2020 bei 11.3 Kilogramm. In Deutschland wird im Gegensatz nur 9.1 Kilogramm Schokolade verzehrt. Somit hat die Schweiz weltweit den grössten Schokoladenkonsum pro Kopf.
Bitte loggen Sie sich ein, um die Kommentarfunktion zu nutzen.
Falls Sie noch kein Agrarmedien-Login besitzen:
Jetzt registrieren