World Wilderness Day am Samstag
Die meisten wünschen sich die Wildnis zurück
Das Resultat ist deutlich: 90 Prozent der Schweizer Bevölkerung wünscht sich laut Pro Natura mehr komplett unberührte Urlandschaften – ein immer selteneres Gut. Der World Wilderness Day vom Samstag ruft zum Erhalt von Wildnis auf.
Für die einen wirkt sie bedrohlich, für die anderen ist sie wunderschön: Seit jeher übt die Wildnis eine grosse Faszination auf uns aus. Doch die Gebiete, in denen die Natur sich selbst überlassen ist und in denen der Mensch nicht eingreift, schwinden rasant. Auch in der Schweiz. Das beobachtet die Naturschutzorganisation Pro Natura mit Sorge: «Innerhalb der letzten zweihundert Jahre haben wir in der Schweiz beispielsweise 90 Prozent der Moore zerstört», sagt deren Kampagnenleiter Jan Gürke.
Mit der ersten Studie wollte Pro Natura herausfinden, wie die breite Bevölkerung zur Wildnis steht und ob sie sich wünscht, dass diese wieder wächst. Die zweite Umfrage zielte auf Fachpersonen, denen dieselben Fragen gestellt wurden.
Grosse Zustimmung zur Wildnis
Die Resultate – bei repräsentativen Stichproben von jeweils mehr als 1000 Personen – sprechen eine deutliche Sprache: 90 Prozent der Bevölkerung wünschen sich mehr unberührte Natur. Ein Wert, der Gürke nicht überrascht, aber erfreut, wie er sagt: «Das bestätigt uns darin, uns vermehrt für den Erhalt und die Förderung von Wildnis einzusetzen.»
Etwa dafür, dass es wieder mehr Moore in der Schweiz gibt. Denn laut Pro Natura sind 90 Prozent von ihnen verschwunden. «Und das in den letzten nur 200 Jahren», ergänzt Gürke. Wenn man bedenke, dass sie sich über mehr als 10'000 Jahre seit der letzten Eiszeit entwickelt haben, sei das besonders beklagenswert. Es werde allerdings noch lange dauern, bis sich neue entwickelt haben.
Laut Pro Natura sind 90 Prozent der Moore in den letzten 150 Jahren verschwunden.
Pro Natura
Störende Freizeitaktivitäten in der Wildnis
Ein weiterer Satz in der Studie «Wildnis und freie Naturentwicklung» von Pro Natura lässt aufhorchen: «Die Anwesenheit und die Aktivitäten anderer Personen in der Natur störten im Jahr 2020 mehr Menschen als im Jahr 2002». Das steht unter einer Grafik, die den deutlichen Anstieg seit der Vergleichsstudie von damals ausweist. Auch dieser Passus erstaunt Gürke nicht: «Wir schreiben diese Zunahme dem Corona-Effekt zu. Während der Pandemie suchten mehr Leute die wilde Natur, um abzuschalten.» Das habe andere Menschen gestört, welche auf der Suche nach Einsamkeit und Ruhe waren.
Laut der zweiten Pro-Natura-Umfrage stört das auch die Fachpersonen: Sie sprechen sich sehr eindeutig für mehr unberührte Wildnis ohne menschliche Eingriffe und den Schutz dieser Gebiete aus.
Es gibt aber auch positive Nachrichten, die Pro Natura mit den Resultaten der Studien meldet: Glücklicherweise könne die Wildnis auch in Gebiete zurückkehren, die einst intensiv vom Menschen genutzt wurden. So habe die Akzeptanz von ehemals genutzten Wäldern, Gewässern, Mooren und Berggebieten in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Doch es brauche weitere Anstrengungen. Der World Wilderness Day am Samstag ist für Pro Natura Anlass, um auf diese Umstände hinzuweisen – und auf die unzähligen Projekte, die zur Förderung der Moore und anderer Wildnisgebiete in der Schweiz bereits laufen.
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