Die Zecke ist ein Spinnentier, welches polarisiert. Um den Parasiten ranken sich viele Mythen und Halbwahrheiten. Sowohl über die Zeckenstiche an sich, aber auch über das Verhalten der Zecken. Mit der Aufklärungskampagne von «zecken-stich.ch» werden Behauptungen einem Faktencheck unterzogen. 

Zecken leben nur auf dem Land 

Zecken fühlen sich nicht nur in den Wäldern in ländlichen Gebieten wohl, sondern überall dort wo passende klimatische Bedingungen herrschen, erklärt die Zecken-Expertin Dr. Rahel Ackermann. In der Stadt leben die Parasiten z.B. in Gärten, Parkanlagen oder auf Friedhöfen. 

Zecken lassen sich von Bäumen auf Menschen und Tiere fallen 

Ein Mythos der sich hartnäckig hält. Dabei sind Zecken definitiv keine waghalsigen Athleten. Um an ein «Opfer» zu gelangen, gehen sie kein übergrosses Risiko ein. Sie lauern in kniehohen Gewächsen und lassen sich von ihrem Wirt beim Vorbeigehen abstreifen. 

Zecken-Gefahr herrscht nur im Frühling 

«Optimale Bedingungen für eine Zeckenaktivität sind 14 bis 24 Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 75 Prozent», sagt Dr. Ackermann. Wer denkt, mit Zecken ist Ende Sommer Schluss, der irrt sich. Die Zeckensaison beginne je nach Witterung bereits im März und endet erst im November. Zecken sterben im Winter bei Kälte und Schnee auch nicht. Sie verkriechen sich in die Laubstreuschicht am Boden und warten bis zum nächsten Frühling.  

Zeckenbiss oder Zeckenstich? 
Beim Begriff «Zeckenbiss» wissen zwar alle, was gemeint ist, doch Zecken beissen nicht, sie stechen. «Mit ihrem scherenartigen Mundwerkzeug schneiden Zecken erst die Haut auf und stechen dann mit einer Art Stechrüssel in das Gewebe», erklärt Rahel Ackermann. 
Weitere Informationen: zecken-stich.ch 

Eine Zecken-Infektion erkennt man an der kreisrunden Rötung 

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Nicht jede Infektion führe zu einer Rötung der Haut. Auch Symptome wie grippeähnliche Beschwerden und Kopfschmerzen können auftreten. Zudem gibt es in der Schweiz überall Zecken, welche Krankheitserreger übertragen können, unteranderem Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), Lyme-Borreliose oder die viel selteneren Krankheiten Ehrlichiosen und Rickettsiosen. 

Der Kopf darf beim Entfernen nicht stecken bleiben 

«Zecken kann man selbst entfernen. Dazu benötigt man z.B. eine Pinzette und etwas Fingerspitzengefühl. Macht man alles richtig, wird das komplette Tier entfernt», erklärt Dr. Ackermann. Dabei kann es vorkommen, dass der «Kopf» in der Haut zurückbleibt. Dies ist allerdings nicht weiter schlimm. Es sind meist Teile des Stechapparates die zurückbleiben, welche oft von selbst nach einiger Zeit vom Körper abgestossen werden. Ein Arztbesuch ist nicht nötig. 

Die Zecke spült man am besten die Toilette runter? 

Mit dem Entfernen der Zecke vom eigenen Körper oder des Tiers ist es noch nicht getan. Wohin nun mit dem Spinnentier? Die Toilette runterspülen scheint naheliegend. Aber Achtung: Zecken können unter Wasser überleben, sogar bis zu drei Wochen. Sie leben auch ohne Blutsaugen länger als eine Woche. Besser tötet man die entfernte Zecke mit Alkohol (mindestens 40%) oder man verbrennt sie.