Hohe Wassertemperaturen, fehlende Beschattung und Rückzugshabitate, sind laut dem Schweizerischen Fischerei Verband (SFV) ein grosses Problem für die Fische. Gerade kältebedürftige Fischarten sind von den hohen Temperaturen bedroht: ab 20 Grad Celsius Wassertemperatur kommen kältebedürftige Fischarten, wie die Forelle oder Äsche, in Stress. Ab 22/23 Grad ist die kritische Grenze überschritten und viele Fische leiden an Sauerstoffmangel. Wenn die Wassertemperatur 25 Grad erreicht und über eine längere Zeit behält, ist das für viele Fischarten das Todesurteil – ein grossflächiges Fischsterben ist zu erwarten. 

Bedrohte Gebiete 

Laut dem SFV sind die vor allem die Bäche im Mittelland, aber auch erste Gewässer im Emmental und in der Zentralschweiz zu warm. Auch das Wasser in den grossen Flüssen, wie der Aare und besonders dem Hochrhein, ist zu warm. 

Schon in den Hitzesommern 2003 und 2018 kam es zu Fischsterben. 2018 waren es jedoch nur lokale Fischsterben, vor allem im Rhein in Schaffhausen, sowie in Bächen und Forellenregionen. 2003 fand ein nationales Fischsterben statt. Wie der Fischerei Verband informiert, weisen momentan alle Zeichen auf eine Tragödie hin und es könnte sein, dass die hohen Temperaturen dazu führen, dass sensitive Fische ersticken. 

Klimawandel ist schuld 

Die aquatischen Lebensräume stehen durch den Klimawandel und die Häufung von Hitzeereignissen immer mehr unter Druck. Laut dem SFV sind dreiviertel aller einheimischen Fischarten gefährdet, vom Aussterben bedroht, oder bereits ausgestorben. 

Um dagegen anzukämpfen, fordert der SFV die nachhaltige Aufwertung von Gewässerlebensräumen, durch attraktive Fischhabitate mit Rückzugszonen und Beschattungen.  

Doch was können wir dagegen tun? 

Der Fischereiverband bittet die Bevölkerung, einige Dinge zu beachten, um die Fische zu schützen und ihr Übel nicht noch schlimmer zu machen: 

  • Auf Wasserentnahmen durch die Landwirtschaft und Private soll verzichtet werden 
     
  • Bauarbeiten in und um Gewässer sollen unterbrochen werden – aufwallen des Bodens führt zu Trübungen des Wassers und kann somit den Kiemen der Fische schaden 
     
  • Hunde nicht in Gewässern mit bedrohten Fischarten schwimmen lassen, um weitere Stressfaktoren zu vermeiden  
     
  • In Flachwasserzonen sollte auf Bootsverkehr verzichtet werden 
     
  • In den Gewässern sollte grundsätzlich nicht herumgestochert werden
     
  • Rückzugsorte der kälteliebenden Fische respektieren, dazu gehören Grundwasseraufstösse und ausgewiesene Wasserstellen  
     
  • Keine kleinen Staudämme in Bäche bauen, da sich Fische darin verhaken oder nicht an ihren Rückzugsort gelangen können 
     
  • Ausgetrocknete Bäche oder Fischsterben den Behörden (Polizei) melden