Landwirtschaft
Hat der Pflug ausgedient?
Um Unkraut loszuwerden braucht es weder Glyphosat noch einen Pflug, welcher zu Bodenerosion führt, sagen Berner Forscher. Mit dem richtigen Verfahren liesse sich der Boden schonen und gleichzeitig gute Erträge erzielen.
Mit Direktsaat sowie der richtigen Gründüngung lasse sich Unkraut ohne das umstrittene Herbizid Glyphosat bekämpfen und gleichzeitig der Boden vor Erosion schützen. Dies teilt die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) mit. Bisher würden zur Unterdrückung des Unkrauts im Wesentlichen zwei Methoden angewendet: das spritzen von Herbizide und das maschinelle wenden der Böden mit dem Pflug. Als Folge davon würden in der Schweiz jährlich bis zu 840‘000 Tonnen Erde aus Landwirtschaftsflächen abgeschwemmt.
«Um den Boden zu schonen und gleichzeitig die Umwelt zu schützen, braucht es drei Dinge», erklärt Bernhard Streit, Dozent für Verfahrenstechnik im Pflanzenbau an der HAFL: «Erstens sollte der Boden möglichst nicht bearbeitet werden. Zweitens sollte er permanent mit Pflanzen bedeckt sein. Und drittens braucht es eine Fruchtfolge, bei der die Kulturen ideal aufeinander abgestimmt sind.»
Gründüngung als Schlüssel zum Erfolg
Unter Streits Leitung haben Agronominnen der HAFL und Agroscope im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms «Nachhaltige Nutzung der Ressource Boden» (NFP 68) ein Anbausystem zur Reife gebracht, das die Böden schont und auch ohne Glyphosat-Einsatz gute Erträge liefere. Die Formel lautet: Direktsaat – ein Verfahren, bei dem die Böden nicht bearbeitet werden – kombiniert mit Gründüngung als Zwischenkultur.
Letztere sei der Schlüssel zum Erfolg. Denn Zwischenkulturen wie etwa Futtererbsen erledigen gleich mehrere Aufgaben: Sie dämmen das Unkraut ein, fördern die Bodenfruchtbarkeit, machen Nährstoffe besser verfügbar und verringern die Erosionsgefahr. Die Kunst: Es gilt, das richtige Gemenge an Gründünger, die ideale Fruchtfolge sowie den passenden Zeitpunkt für die Aussaat zu finden.
Beim Winterweizen klappt es
«Im bisherigen Projekt konnten wir erst für den Winterweizen nachweisen, dass die glyphosatfreie Direktsaat funktioniert», schränkt Bernhard Streit ein. Aber die gesammelten Erfahrungen lassen die Wissenschaftler vermuten, dass ähnliche Systeme auch mit andern Hauptkulturen klappen könnten. Die Forschung beim Mais haben sie jedenfalls schon aufgenommen.
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