Verschiedene Studien zeigen, dass Naturräume mit Stressabbau und besserem Wohlbefinden verbunden sind. Ein Team um den Empa-Forschenden Beat Schäffer untersuchte nun, wie sich Naherholungsgebiete auf das Lärmempfinden auswirken. Dafür befragten sie rund 5600 Schweizerinnen und Schweizer und glichen deren Antworten mit Daten zu Grünflächen ab.

Fazit: Die Nähe zum Grünen hilft, die wahrgenommene Belastung durch Strassenverkehr und vorbeirauschenden Zügen zu senken. Das Gegenteil zeigte sich bei Fluglärm.

Weniger belastend in Grossstadt
Diese Unterschiede führt Schäffer auf zwei Dinge zurück. Erstens könne man dem Strassen- oder Zuglärm durch etwas mehr Distanz entfliehen, sagte er gemäss einer Mitteilung der Empa. Bei Fluglärm gelinge dies nicht.

Zweitens erwarte man in einem Park, dass es leise sei. «Wird diese Ruhe dann durch etwas gestört, das wir nicht beeinflussen können, dann nehmen wir dieses Geräusch als weitaus belastender wahr», so der Lärmforscher. In einer Grossstadt falle das Gedröhne eines Flugzeugs weitaus weniger auf.

Neben der Empa beteiligten sich Fachleute des Bundesamts für Umwelt (BAFU), des Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Institut (Swiss TPH) sowie der Uni Basel an der Studie.

Nun wollen Forschende der Empa und der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in einem kürzlich gestarteten Projekt herausfinden, welchen Effekt Grünflächen auf physiologischen Stress haben und welche Kriterien Naherholungszonen erfüllen müssen, damit sich Bewohnerinnen und Bewohner optimal von Stress erholen können.