Biologie: Neuer Foschungsbericht
Spiegelverkehrte Gen-Kopie färbt Löwenmaul
In den spanischen Pyrenäen gibt es gelbe und purpurne Löwenmäulchen mit purpurnem oder gelbem Tupfer, der Bienen zum Nektar führt. Die Farbmuster kommen durch eine spiegelverkehrte Gen-Kopie zustande.
Das Team um Enrico Coen vom John Innes Centre in Norwich (Grossbritannien) entdeckte bei den purpurnen Löwenmäulchen (Antirrhinum majus), dass ein Gen für die Herstellung des gelben Farbstoffes verdoppelt wurde. Die zweite Kopie liegt allerdings verkehrt herum vor, berichten die Forscher im Fachjournal «Science».
Dadurch wird in den Blütenzellen eine invertierte Version abgeschrieben. Dieser spiegelverkehrte Abschrieb («RNA» genannt) blockiert wiederum die RNA des normal orientierten Gens. Der «richtige» Abschrieb wird daraufhin abgebaut und nicht in gelben Farbstoff umgesetzt.
Starker Selektionsdruck macht sich bemerkbar
David Field von der Universität Wien konnte zeigen, dass ein starker Selektionsdruck die beiden Löwenmaul-Varianten scharf voneinander abgrenzt. «Sehr wahrscheinlich kommt er dadurch zustande, dass die Bestäuber effizient angelockt werden müssen», sagte er im Gespräch mit der Nachrichtenagentur APA.
Anhand dieser spiegelverkehrten Dublette könne man quasi der Evolution bei der Arbeit zusehen, erklären die Forscher. Denn dieser invertierte Abschrieb sei vermutlich das Jugendstadium der in der Genregulation sehr verbreiteten, viel kürzeren «mikro-RNAs». Diese kurzen RNA-Moleküle dienen der Feinregulation, um genau zu justieren, wie viel eines bestimmten Proteins hergestellt werden soll. Ihr Alter schätzt Field auf «nur» 100'000 Jahre ein.
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