Nicht jedes bunte Zeichen steht für eine bevorstehende Fällung. Um es noch komplizierter zu machen: Bei den Markierungen gibt es auch regionale Unterschiede. In der Burgergemeinde Bern sehen die häufigsten Markierungen wie folgt aus.

Markierband oder blauer horizontaler Ring

Hierbei handelt es sich um einen Zukunftsbaum. Diese Bäume werden bereits in jungem Alter markiert. Alle forstlichen Massnahmen dienen dazu, dass sich dieser Baum gut entwickelt. Bei dieser Massnahme wird auf wenige Bäume gesetzt, die ihr Leben lang gefördert werden, um eine maximale Qualität zu erzielen.

Blauer Punkt auf vier Seiten

Biotopbäume sind ökologisch besonders wertvoll, weil sie beispielsweise Spechtlöcher aufweisen oder einen vielfältigen Lebensraum für Kleintiere bieten. Diese Bäume bleiben bis zu ihrem natürlichen Ableben stehen, vorausgesetzt, sie gefährden keine Waldbesuchenden oder andere Bäume in ihrer Umgebung.

Ein K auf vier Seiten

Diese sogenannten Kalamitätsbäume müssen aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Eine Kalamität bezeichnet in der Forstwirtschaft einen Baumschaden wie einen Borkenkäfer-befall, eine Pilzkrankheit oder einen Sturmschaden. Auch Kalamitätsholz lässt sich als Baumaterial verwenden.

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Diagonaler Streifen in Leuchtfarbe

Dieser Baum wird gefällt und verarbeitet. Diese Bäume konkurrieren mit Zukunftsbäumen oder verhindern durch ihr dichtes Kronenwerk, dass genug Licht auf den Boden fällt, damit Jungbäume nachwachsen können. Besondere Bäume werden sogar mit dem Standort erfasst, damit sich nachvollziehen lässt, woher das Holz stammt.

Gut sichtbare Zahl

Das ist ein Baum unter Beobachtung. Dort, wo umstürzende Bäume besonderen Schaden anrichten könnten, werden die Bäume regelmässig untersucht. Dies kann an Strassen, Waldrändern oder viel genutzten Waldplätzen der Fall sein. Wird eine mögliche Gefahr erkannt, wird der Baum durch eine Zahl erfasst und die Gefahr durch Fachleute beseitigt.

Zwei horizontale Striche

Diese Bäume markieren eine sogenannte Rückegasse. Auf ihr fahren forstwirtschaftliche Maschinen in den Wald hinein, um Bäume zu fällen oder den Wald zu pflegen. Um den Waldboden zu schonen, dürfen Forstmaschinen nicht einfach überall fahren.

Rotes T

Diese Bäume werden im Normalfall stehengelassen und dienen nur der Grenzmarkierung. Damit allen Forstarbeitern klar ist, auf welcher Waldparzelle und bei welchem Waldbesitzer geholzt wird, müssen die Grenzverläufe gut sichtbar sein.