Der Begriff «Nachhaltigkeit» taucht im 18. Jahrhundert erstmals in der Forstwirtschaft auf. Hans Carls von Carlowitz gilt mit seinem Buch «Sylvicultura oecenomica» als Begründer des Begriffs – es sollte nur so viel Holz abgeholzt werden, wie der Wald auch auf natürliche Weise wieder regenerieren kann. Die Definition der Nachhaltigkeit wurde vom Brundtlandreport von 1987 geprägt. Dieser Bericht brachte auch erstmals den Begriff der nachhaltigen Entwicklung hervor.  

Wissenschaftliche Definition 

In der Wissenschaft gibt es intensive Diskussionen rund um die Begriffsdefinition der «Nachhaltigkeit».  

Das Lexikon für Nachhaltigkeit fasst die wohl bekannteste Definition von Nachhaltigkeit des Brundtlandberichts von 1987 so zusammen:  «Die Menschheit hat die Fähigkeit, Entwicklung nachhaltig zu machen, indem sie sicherstellt, dass die Bedürfnisse der Gegenwart gedeckt werden, ohne die Bedürfnisse zukünftiger Generationen zu gefährden.» Nachhaltigkeit ist nach dieser Definition quasi eine Entwicklung, die sowohl auf die Gegenwart als auch die Zukunft ausgerichtet ist. Man soll heute so leben, dass zukünftige Generationen auch noch so leben können. Sie lässt aber sehr viel Interpretationsspielraum – wie sehen die Bedürfnisse zukünftiger Generationen aus und wie sind diese messbar? Da diese Frage schwierig zu beantworten ist, gibt es unterschiedliche Definitionen von Nachhaltigkeit. Nach dem Drei-Säulenmodell, umfasst nachhaltige Entwicklung drei Bereiche. 

Drei-Säulen der Nachhaltigkeit 

Soziale Säule: Diese umfasst die soziale Komponente der Nachhaltigkeit, kurz zusammengefasst: alles Menschliche. Dieser Bereich variiert von einer möglichst hohen Lebenserwartung bis hin zu politischer Stabilität. Zudem spielen weitere soziale Faktoren, wie die Arbeitsbedingungen, die Chancengleichheit und die Einkommensverteilung eine wichtige Rolle. Gewisse Dinge, wie beispielsweise die Einkommensverteilung, schneiden den ökonomischen Aspekt von Nachhaltigkeit. 

Ökonomische Säule: Die ökonomische Sphäre beschreibt den wirtschaftlichen Teil nachhaltiger Entwicklung. Teil davon ist oft die Finanzierung ökologischer Projekte. Doch dazu gehört auch das Einkommen der Menschen und das wirtschaftliche Wachstum. Auch internationale wirtschaftliche Beziehungen fallen in diesen Bereich. 

Ökologische Säule: Dieser Bereich umfasst kurzgesagt die Natur und unseren Umgang damit. Dazu gehört der Schutz der Biodiversität und der Ressourcenerhalt. In diese Säule fällt auch der menschgemachte CO2-Ausstoss.  

Die Sphären sind nicht abschliessend voneinander abzugrenzen und beeinflussen sich. Das Modell soll aufzeigen, dass Nachhaltigkeit aber mehrere Sphären hat und nicht nur die Umwelt umfasst. Auch soziale Aspekte sind wichtig. Wenn beispielsweise ein Politikvorstoss, wie der Bau von einem Windpark in einer Gemeinde, gemacht wird, müssen auch immer die anderen Ebenen betrachtet werden. Gerade bei diesem Beispiel stellte sich dann die Frage, ob es die Anwohnerinnen und Anwohner stört (soziale Säule) und ob der Windpark finanziell rentabel ist (ökonomische Säule)

Die Definition von Nachhaltigkeit variiert je nach Kontext, Branche und Disziplin. Die meisten Definitionen überschneiden sich in diesem Punkt, dass heute so gelebt und gewirtschaftet werden soll, dass die nächsten Generationen mindestens die gleichen Lebensbedingungen haben sollen.