Architektur
Zedern im 35. Stockwerk
In einem Vorort von Lausanne soll ein revolutionäres Hochhaus entstehen. Ein Mailänder Architekturbüro gewann die Ausschreibung mit dem Projekt eines Turms, auf welchem achtzig Bäume wachsen sollen.
Die Städteplaner sind im Clinch. Einerseits wollen sie die Zersiedelung stoppen, gerade in einem Raum wie dem Schweizer Mittelland, und folglich in die Höhe bauen statt in die Breite – verdichtet Bauen, lautet das Schlagwort. Andererseits brauchen wir Menschen Grünräume um uns, um uns wohlzufühlen. Wie lässt sich das vereinen? Eine Antwort liefert der Mailander Architekt Stefano Boeri mit «Les Terrasses des Cèdres», einem Bauprojekt für die Gemeinde Chavannes-près-Renens in der Agglomeration von Lausanne.
Ein Turm mit 117 Metern Höhe, beinahe so gross wie der Prime Tower in Zürich, verspricht den künftigen Bewohner eine grossartige Aussicht auf den Genfersee und die Alpen. Der Naherholungsraum ist gleich mit eingeplant: Das gesamte Gebäude ist von Terrassen umgeben, auf denen über achtzig Bäume sowie Sträucher mit einer Gesamtfläche eines halben Fussballfeldes wachsen sollen.
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Der «Bosco verticale» in Mailand wurde 2014 fertig gestellt. Bild: Steven Lek / cc-by-sa |
In Mailand stehen bereits zwei grüne Türme
Auf den Visualisierungen mag es aussehen wie eine Utopie, doch in Italien wurden bereits ähnliche Entwürfe von Stefano Boeri verwirklicht. Vor einem Jahr wurde in Mailand der «Bosco verticale» fertiggestellt, der «vertikale Wald»: Zwei Hochhäuser mit Tausenden von Bäumen und Sträuchern, preisgekrönt mit dem «International Highrise Award». Angeblich soll die Luftqualität in den dortigen Wohnungen messbar besser sein, und es hätten sich bereits Vögel eingenistet, die man in dieser Metropole lange nicht gesehen habe.
Trotzdem spricht Bernard Nicol, einer der Bauunternehmer hinter dem neuen Projekt im Waadtland, von einem Wagnis. Er vergleicht «Les Terraces des Cèdres» mit den hängenden Gärten von Babylon – einem der sieben Weltwunder – und betont sowohl die ästhetische als auch die ökologische Komponente des geplanten Hochhauses. Allerdings fehlen Langzeiterfahrungen mit einem derartigen Gebäude. Die Bäume auf den bereits gebauten Türmen in Mailand werden noch Jahre brauchen, um ihre volle Grösse zu erreichen.
Bewässerung mit Abwasser
Das hielt die Jury des Wettbewerbs nicht davon ab, sich einstimmig für «Les Terraces des Cèdres» zu entscheiden. Rund 400 Menschen sollen dereinst in 195 Wohnungen in dem Turm leben, zudem sind auf sechs Stockwerken Büros geplant. Die Bäume – darunter Eichen, Zedern und Ahorn – sollen mit Regenwasser sowie gering verschmutztem Abwasser getränkt werden. Der Baubeginn ist für den Winter 2016/2017 vorgesehen.
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