Der Wolkenhimmel hängt schwer über dem Lamar Valley. Feiner Regen liegt wie ein Vorhang über die weite Ebene, Nebelschwaden treiben über das Gras. Im Auto ist es ganz still, nur der Scheibenwischer klopft monoton. «Das ist perfektes Wolfswetter», sagt Rae Rediske, Natureguide bei der Yellowstone Safari Company, und fährt das Fenster herunter. «An solchen Tagen haben wir die besten Chancen, denn die grauen Jäger lieben es kühl und nass – dann sind sie am aktivsten.»

Als Yellowstone wolfsfrei war

Rae führt fast täglich Besucher durch den Park. Früher war sie Hundetrainerin, und manchmal, erzählt sie, hilft ihr dieses Wissen. «Ein Wolfsrudel funktioniert wie eine sehr disziplinierte Hundefamilie – nur grösser. Körpersprache, Blicke, eine kurze Ohrbewegung – alles hat Bedeutung. Wölfe sind Meister der nonverbalen Kommunikation.» Langsam rollen wir durch das Tal, vorbei an grasenden Bisons. Rae beginnt zu erzählen – von der Zeit, als Yellowstone wolfsfrei war.

«Ab 1926 gab es hier keinen…

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