BeeParadise am Tulpenrain
Wer: Ernst Denzler, 76 Jahre alt
Wo: Othmarsingen, Kanton Aargau
Was: 736m2 Naturgarten


Umgeben von Einfamilienhäusern und neuen Bauprojekten hat Ernst Denzler neben seinem Haus eine regelrechte Oase für Vögel, Insekten, Reptilien, Amphibien und kleine Säugetiere errichtet: Auf einer Fläche von knapp 750 m² wachsen diverse Bäume, heimische Wildpflanzen mit Totholz, Steinhaufen und Trockenmauern dazwischen. In einem kleinen Teich lebt mittlerweile eine Kröte. In weiteren zwei Teichen tummeln sich Molche und Libellen. Manche der Pflanzen und Sträucher setze Denzler gezielt, anderen lasse er freien Lauf und finde sie in einer anderen Ecke des Gartens wieder. So finden auch diverse Wildbienenarten, wie die Stahlblaue Holzbiene, einen Nistplatz auf seinem Grundstück.

Eine Leidenschaft seit 2014

Die Leidenschaft für Naturgärten habe er im Jahr 2014 entdeckt, als er einen Vortrag über Wildbienen besuchte. Kurz darauf habe er sich in das Thema Naturgärten eingelesen, sämtliche «nutzlosen» Pflanzen aus dem Garten gerupft und durch Sträucher und Strukturen ersetzt, die insbesondere Wildbienen als Zuhause dienen. Sein Wissen gibt er hin und wieder in der Primarschule in Othmarsingen weiter und freue sich, im Rahmen des Wettbewerbes neue Projekte kennenzulernen und andere zu inspirieren.

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5 Fragen an Ernst Denzler

1. Biodiversität bedeutet für mich …

ein kleiner persönlicher Beitrag zum Unterhalt dieses Planeten. Das heisst es summt, brummt, flattert und die Wildbienen, Honigbienen, Hummeln, viele Wespenarten und Hornissen sammeln Nektar, Pollen und sorgen für den Nachwuchs. Dann sind da noch die Igel, Marder und auch Mäuse. Natürlich auch die Vögel nicht vergessen die in meinem BeeParadise essen, trinken und baden. Ich kann gar nicht alles aufzählen, was sich in einem Naturgarten ansammelt. Einfach grandios! Und das Wichtigste überhaupt, damit das passiert, ist ein blühender Garten vom Frühling bis in den Herbst hinein – ein Natur-Erlebnis Garten.

2. Was ist Ihr Lieblingstier / Ihre Lieblingspflanze im Projekt?

Es ist schwierig für mich das Lieblingstier/-pflanze zu benennen. Die Holzbiene, der Jumbo der Wildbienen, ist für mich die Nr. 1 gefolgt vom Schwalbenschwanz. Beide sind wunderschöne Geschöpfe der Natur. Bei Pflanzen ist es noch schwieriger. Eigentlich liebe ich alle Pflanzen, die in meinem BeeParadise wachsen. Zuerst die Pflanzen, die im Frühling blühen, dann der Übergang in den Sommer und auch im Herbst ist die Blütenpracht immer noch wunderschön. Mein Favorit ist der Natternkopf ein Wunder der Natur und von den Bienen heiss geliebt!

3. Was war das Aufwendigste an Ihrem Projekt?

Das Aufwendigste an meinem Projekt war, die 15 Tonnen Wandkies von der Strasse in den Garten zu bringen und das mit einer Schubkarre! Auch das Roden des alten Gartens war sehr anstrengend. Ich war tagelang auf allen Vieren unterwegs und habe Pflanzen und Wurzeln aus dem Boden gerissen. Auch eine 14 Metern hohe Blautanne musste dran glauben. Die Teiche haben mich speziell gefordert, bis alles dicht war vergingen Wochen!

4. Welche künftigen Projekte sind geplant?

Da ich schon fast jeden Quadratmeter ausgenutzt habe, kann ich nur noch pflegend eingreifen und kleine Änderungen vornehmen. Zum Beispiel Schwarten gegen Trockenmauern austauschen oder Wege verändern. Im Hinterkopf habe ich, die beiden Teiche durch einen grösseren zu ersetzen. Das ist aber noch relativ weit entfernt!

5. Tipps für Anfänger?

Anfängern kann ich nur empfehlen, etwas Literatur über Naturgarten Bau zu lesen. Mein Buchtipp: «Natur für Jeden Garten» von Reinhard Witt. Dann kommt es auf die Fläche und die Bodenbeschaffenheit an die, man nutzen kann.

  • Kosten

  • Art des Grundstücks 

  • Gestaltung

  • Was für Elemente 

  • Heimische Baustoffe u. Materialien verwenden usw.

Und natürlich viel Spass! Es lohnt sich jedenfalls egal wie gross der Garten wird. Oder ihr könnt mich anrufen. Wenn ich kann, helfe ich gerne!


Ein Preis für Biodiversität

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Der «Goldene Schmetterling» ist ein TierWelt-Preis für Biodiversität, der 2023 erstmals an eine Privatperson verliehen wird, die sich aktiv um die Förderung der Artenvielfalt rund um ihr Haus kümmert.