Naturnaher Schrebergarten
Wer: Julia Köwitzsch, 42 Jahre alt
Wo: Schaffhausen, Kanton Schaffhausen
Was: 400 m2 naturnaher Schrebergarten


Alles begann mit einem naturnahen Balkongarten ihn ihrer Wohnung in Otelfingen (ZH). Doch die Ambitionen von Julia Köwitzsch waren grösser als der vorhandene Platz. Also suchte sie nach einer Möglichkeit, ihre Leidenschaft auszuleben und wurde in einem Schrebergarten in Schaffhausen fündig, 45 Minuten von ihrem Wohnort entfernt. Dort hat die 42-Jährige in den letzten drei Jahren aus verwahrlosten, eintönigen Gemüsegärten naturnahe Insektenoasen geschaffen: Auf den 400 m2 verteilt auf zwei Schrebergärten wimmelt es von diversen Wildbienen, die es auf die vielen Natternköpfe, Wollziste oder Färberkamillen abgesehen haben. In einem ehemaligen Gewächshaus sind die vielen Bienenhotels bereits besetzt. Auch Schmetterlinge fühlen sich in ihren Gärten wohl. Die Raupen des Schwalbenschwanzfalters etwa zieht sie zuhause gross und lässt die ausgewachsenen Schmetterlinge wieder in ihrem Garten frei. Seit einem Jahr zieht auch ein kleiner Teich Amphibien aller Art an.

Ausserhalb ihres Gartens ist Köwitzsch ebenfalls engagiert. Sie besucht regelmässig Kurse über Biogärten und macht ein Praktikum in einer Bio-Gärtnerei. Die zweifache Mutter und eigenständige Visagistin will ihr Wissen und ihre Leidenschaft weitergeben, damit noch mehr Leute auf die beruhigende Kraft eines Naturgartens kommen. Im Moment sei sie zufrieden mit ihren Gärten, neue Ideen werde sie aber sicher immer wieder umsetzen.

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5 Fragen an Julia Köwitzsch

1. Biodiversität bedeutet für mich …

Vielfalt auf ökologische Weise zu unterstützen.

2. Was ist Ihr Lieblingstier / Ihre Lieblingspflanze im Projekt?

Ich war sehr begeistert, zum ersten Mal Molche, Kröten und Libellen in meinem Garten zu sehen. Zu meinen Lieblingspflanzen gehören Natternköpfe und Resede, bei mir sind das absolute Insektenmagnete.

3. Was war das Aufwendigste an Ihrem Projekt?

Am Anfang gab es ungemein viel aufzuräumen und zu entsorgen (über 4 Tonnen Altlasten mit einem Lastwagen), um die Grundlagen für die Biodiversität zu schaffen.

4. Welche künftigen Projekte sind geplant?

Ich lass mich immer spontan von verschiedenen Ideen aufs Neue inspirieren...

5. Tipps für Anfänger?

Habt Mut zu mehr Unordnung in eurem Garten! 


Ein Preis für Biodiversität

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Der «Goldene Schmetterling» ist ein TierWelt-Preis für Biodiversität, der 2023 erstmals an eine Privatperson verliehen wird, die sich aktiv um die Förderung der Artenvielfalt rund um ihr Haus kümmert.