Vier von fünf Franken verdienen die Landwirtinnen und -wirte in der Schweiz mit dem Verkauf ihrer Produkte. Der Absatz läuft grösstenteils über den Detailhandel. Und «dieser Markt ist gnadenlos», teilte der SBV am Mittwoch mit. 

Mit der Preisgestaltung würden die Detailhändler jeden Durchbruch in Richtung einer naturnäheren und tierfreundlicheren Landwirtschaft verhindern. Dauernd gebe es gerade beim Fleisch Aktionen. Darum stagniere der Bio-Anteil bei elf Prozent. 

Die Prämie der Label-Produktion decke die Mehrkosten nicht. Dabei zahlten die Konsumenten für diese Lebensmittel wegen der hohen Handelsmarge zu viel, hält der Verband aufgrund eine Studie des Schweizer Tierschutzes fest. 

Ständig neue Massnahmen
Die Bauern werden ständig zu neuen Massnahmen gedrängt, etwa mit der Reaktion des Parlaments auf die Trinkwasser- und der Pestizidverbotsinitiative. Über die Mehrkosten wolle niemand sprechen, kritisiert ihr Verband. Für die Direktzahlungen müssten die Landwirte sieben Prozent ihres Landes als ökologische Ausgleichsflächen für die Biodiversität bewirtschaften. Aktuell seien es durchschnittlich 16 Prozent. 

Viel mehr Betriebe würden auf Bio oder andere tierfreundlichere und naturnähere Produktionsweisen umstellen, wenn die Konsumentinnen und Konsumenten das am Markt honorieren würden, lautet das Fazit des Bauernverbands. Schliesslich bleibe den Bäuerinnen und Bauern aber keine andere Wahl, als sich an der Nachfrage zu orientieren.