In Industrieländern landet ein erheblicher Teil des Essens ungenutzt im Abfallkübel. Die Produktion von Lebensmitteln verbraucht aber viele wertvolle Ressourcen. 

Was ist das Problem?
2,6 Millionen Tonnen Lebensmittel landen in der Schweiz im Abfall, zwei Drittel davon wären laut Angaben des Bundesamts für Umwelt (Bafu) vermeidbar. Vom Acker bis auf den Teller gehen demnach pro Kopf und Jahr 190 Kilogramm geniessbarer Lebensmittel verloren.

Von den 1,7 Millionen Tonnen vermeidbaren Lebensmittelverlusten gehen rund 43 Prozent auf das Konto der Lebensmittelindustrie, 28 Prozent auf die Kappe privater Haushalte.

Die Produktion von Lebensmitteln verbraucht Land, Wasser und Energie, was negative Folgen für Artenvielfalt und Klima hat. Besonders gross sind die Umweltauswirkungen bei der Verschwendung von Fleischprodukten, vor allem Rindfleisch. 

Wie lässt sich Lebensmittelverschwendung schon beim Einkauf vermeiden?  
Den Einkauf planen und nicht hungrig einkaufen, sonst ist die Gefahr von Spontankäufen gross, die dann doch nicht gegessen werden. Konsumenten sollten sich etwa überlegen, wie viel Joghurt sie wirklich verbrauchen werden und im Zweifel lieber zur kleineren Packung greifen.

Wie werden Lebensmittel richtig gelagert?  
Obst und Gemüse gehören im Kühlschrank ganz unten ins Gemüsefach, Fisch und Fleisch auf die unterste Ablage, Milchprodukte auf die mittlere, Käse und Speisereste auf die oberste. Eier, Butter und Getränke haben ihren Platz in der Tür. Mit Ausnahme von Obst und Gemüse sollte alles gut verpackt sein.

Nicht in den Kühlschrank gehören Brot, Speiseöle, Kartoffeln, Auberginen, Avocados, Tomaten und die meisten Südfrüchte. Kartoffeln und Zwiebeln brauchen einen trockenen, dunklen Ort. Brot bleibt in einer Brotbox oder einem Steinguttopf länger frisch. Käse am besten am Stück kaufen und in ein beschichtetes Papier einschlagen. Äpfel und Tomaten strömen Ethylengas aus, das andere Obst- und Gemüsesorten schneller reifen lässt, sie sollten deshalb separat gelagert werden. Angebrochene Packungen - Mehl, Reis oder Nüsse - in dicht schliessende Behälter umfüllen. Geöffnete Konserven umfüllen und schnell verbrauchen.

Was tun bei Schimmel?  
Konsumenten sollten ihre Vorräte regelmässig kontrollieren und bei Schädlingsbefall (etwa Lebensmittelmotten) entsorgen. Bei Schimmelbildung ist Vorsicht angesagt: Bei Brot, Joghurt, Marmelade und Käse (Weich- wie Hartkäse) sollte gleich die ganze Packung weggeworfen werden, weil sich der Schimmel schon ausgebreitet haben könnte. Bei Nüssen, Zitrusfrüchten, Beeren, Gemüse mit hohem Wassergehalt wie Tomaten, Paprika, Auberginen, Gurken oder Zucchini sowie Wurzelgemüse wie Karotten sollten mindestens die befallenen Früchte komplett entsorgt werden.

Was ist der Unterschied zwischen Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum?  
Lebensmittel sind bei richtiger Lagerung auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums meist noch geniessbar. Tragen vorverpackte Lebensmittel die Formulierung «mindestens haltbar bis», behalten sie bis zu diesem Datum ihre produkttypischen Eigenschaften, also Geschmack, Geruch oder Nährwert – vorausgesetzt, sie sind originalverpackt und wurden richtig gelagert. Auch danach sind sie meist noch eine Weile geniessbar. Es gilt der Grundsatz: Erst schauen, dann riechen, dann schmecken. Wirkt alles normal, steht dem Genuss in der Regel nichts entgegen.

Produkte mit Verbrauchsdatum sollten nach Ablauf in den Müll. Bei Lebensmitteln, die sehr leicht verderblich sind, muss der Hinweis «zu verbrauchen bis» angegeben werden, gefolgt von einer Beschreibung der Lagerbedingungen. Als leicht verderbliche Lebensmittel gelten etwa zerkleinertes rohes Fleisch, Geflügel und vorgeschnittene Salate.