«Die Jackfrucht stinkt unangenehm nach Capronsäure, einem Milchfett wie Buttersäure, das wie ranziges Fett riecht.» Das klingt nicht gerade nach einer tollen Werbung für diesen Exoten. Die Beschreibung eines Schweizer Anbieters der Jackfrucht ist schon fast zu ehrlich. Aber wahr. Und auch der Tipp: «Vor dem Vorbereiten der Jackfrucht sollte man die Hände kräftig einölen, denn das Fruchtfleisch ist klebrig wie Kaugummi» klingt eher nach einer Warnung als nach einer Einladung zum Kauf.  

Dennoch gehört die Jackfrucht (Artocarpus heterophyllus) in vielen Ländern Asiens zu den Grundnahrungsmitteln. Sie stammt ursprünglich aus Indien und Sri Lanka, hat sich aber schon ab dem 16. Jahrhundert durch die Portugiesen in Brasilien und der Karibik verbreitet. Heute ist sie in tropischen Gebieten rund um die Welt zu finden. 

Verwandt mit Feigen
Die Jackfrucht (beziehungsweise der Jackfruchtbaum) stammt aus der Familie der Maulbeergewächse – genau wie die Feige oder die namensgebende Maulbeere. Mit einer Länge von bis zu 90 Zentimetern ist sie die grösste an Bäumen wachsende Frucht überhaupt. Sie kann bis zu 40 Kilogramm schwer werden.

Das gelbe bis hell-violette Fruchtfleisch ist faserig, süss-saftig und in Segmente unterteilt. Die Jackfrucht ist reich an positiven Inhaltsstoffen wie Kalium, Kalzium, Phosphor, Stärke und Vitamin C. Die Kerne enthalten B-Vitamine, Magnesium und Eisen. 

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 Das Fruchtfleisch der Jackfrucht.
 Bild: Mullookkaaran/wikimedia.org/CC-BY-SA

Eine vielseitige Frucht
Ausserdem ist die Jackfrucht äusserst vielseitig verwendbar: Das «Brot des kleinen Mannes» erinnert geschmacklich leicht an Bananen und ist vielseitig verwendbar. Reife Früchte schmecken im Obstsalat, im Fruchtpüree, im Gelee oder in einem erfrischenden Sorbet mit Limette und Minze. Das Fleisch unreifer Früchte lässt sich würfeln, in Streifen schneiden und wie Hähnchenbrust für Curry- und Wokgerichte verwenden. Sogar gegrillt und im Chutney ist die Jackfrucht ein Genuss. Die weißlichen Samenkerne sind essbar und haben ein maronenähnliches Aroma. Sie lassen sich wie Bohnen kochen und sind geröstet und leicht gesalzen eine leckere Knabberei. 

Ein wahrer Alleskönner also. Doch Geduld ist gefragt, um überhaupt einmal an das ersehnte Fruchtfleisch zu gelangen. Die Jackfrucht muss zunächst mit einem scharfen Messer halbiert werden. Dieses sollte jedoch zunächst mit Öl eingerieben werden, um nicht am Fruchtfleisch zu kleben. Anschliessend können die Fruchtsegmente einzeln entnommen und die Kerne entfernt werden.