Die Forscher haben den Rote-Liste-Naturschutzstatus und die Bedrohungen für alle bekannten 860 Arten von fleischfressenden Pflanzen ermittelt und die Ergebnisse in der Fachzeitschrift «Global Ecology and Conservation» veröffentlicht, wie die Botanische Staatssammlung München mitteilte.

Fleischfressende Pflanzen reagierten besonders empfindlich auf menschliche Einflüsse, wie Lebensraumzerstörung, Umweltverschmutzung und Klimawandel. Global gesehen stellen den Forschern zufolge Flächenverbrauch durch intensive landwirtschaftliche Nutzung und Bauvorhaben die grösste Bedrohung dar.

Da fleischfressende Pflanzen auf saubere und zumeist nasse Standorte angewiesen sind, machen ihnen zudem ausgeprägte Hitze- und Dürreperioden zu schaffen. «Fleischfressende Pflanzen können nur auf nährstoffarmen Böden wachsen», sagt der Botaniker Andreas Fleischmann von der Botanischen Staatssammlung München. «Ein Problem ist auch die flächenweite Überdüngung der Landschaft mit Stickstoff aus der Luft, wie er aus Stäuben von Industrie, Verkehr und Landwirtschaft stammt.»

Starke Verbreitung in Brasilien
«Nach Ländern geordnet finden sich heute die meisten vom Aussterben bedrohten fleischfressenden Pflanzen in Brasilien, gefolgt von Indonesien, den Philippinen, Kuba, Thailand und Australien», sagt der ebenfalls an der Studie beteiligte Wissenschafter Adam Cross von der Curtin Universität in Westaustralien.

Diese Länder trügen eine besondere Verantwortung für den Erhalt der globalen Artenvielfalt dieser Pflanzen. Meist handle es sich um Arten, die nur in einem kleinen Gebiet in den jeweiligen Ländern vorkämen.