Das Regenwetter der vergangenen Wochen habe dazu geführt, dass sich der Falsche Mehltau, eine epidemische Pilzkrankheit, die sich bei nassen und kühlen Bedingungen am wohlsten fühlt, explosionsartig ausgebreitet habe. Winzer rechneten deshalb mit grossen Ernteausfällen, berichtet die Nachrichtenagentur «Keystone-sda». 

Dieses Jahr habe es jeden Tag neue Pilzinfektionen gegeben, wird Pierre-Antoine Héritier, Präsident des Walliser Winzerverbands von «Keystone-sda» zitiert. In einzelnen Anlagen werde es zu gewaltigen Ernteausfällen kommen. Der Schaden durch Pilzkrankheiten werde dieses Jahr deutlich höher ausfallen als in anderen Jahren, bestätigt auch Pierre-André Roduit, Leiter des Walliser Weinbauamtes, gegenüber der Nachrichtenagentur.

Wo verbreitet sich der Falsche Mehltau
Ausser im Kanton Wallis sei der Druck durch den Falschen Mehltau auch in den Kantonen Waadt und Tessin hoch, heisst es im Bericht weiter. Nach einem heissen Juni, in dem die Reben sehr stark wuchsen, habe der Regen, der vom 20. Juni bis heute fiel, den Infektionszyklus eingeleitet, wird Olivier Viret, Leiter des Waadtländer Kompetenzzentrum für Spezialkulturen zitiert. Auch das Nordtessin kämpft laut Bericht gegen die Ausbreitung von bereits sichtbaren und schwer zu kontrollierenden Pilzkrankheiten – dies nachdem bereits die Hagelunwetter lokal bis zu 90 Prozent der Ernte zerstört haben.

Glimpflich davon gekommen sei der Kanton Graubünden und sein Hauptanbaugebiet in der Bündner Herrschaft. Falscher Mehltau sei zwar ein Thema, im Vergleich mit anderen Kantonen hielten sich die Schäden aber in Grenzen, wird der Rebbaukommissär Walter Fromm zitiert.

Wegen des anhaltenden nassen Wetters gestaltet sich nun auch die Bekämpfung der Pilzkrankheiten wie den Falschen Mehltau schwierig: Die Reben müssten nun präventiv mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden, doch bei Regen können keine Fungizide gespritzt werden.