Klimaschutz sei wichtig – nicht nur aus humanitären und Umweltschutzgründen, sondern auch aus wirtschaftlichen Interessen. Man müsse mehr für den Klimaschutz tun. Anpassung sei auch ein «ökonomischer Imperativ». 

So heisst es mit Blick auf die Folgen der Erderwärmung in einem Bericht, den die Globale Kommission für Anpassung am Dienstag vorstellt. 

«Die weltweiten Anstrengungen zur Verlangsamung des Klimawandels sind vielversprechend, aber unzureichend», erklärte die Kommission, der auch der US-Internetmilliardär Bill Gates und die designierte Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgieva, angehören. 

Massive Kosten kommen auf uns zu
Klimaanpassung liege auch im «wirtschaftlichen Eigeninteresse» der Menschen. So könnten Versäumnisse bei der Klimafolgenanpassung bis 2050 das Wachstum der globalen Landwirtschaft um 30 Prozent verringern. Steigende Meeresspiegel und vermehrte starke Stürme könnten die Küstenregionen in aller Welt ab 2050 mehr als eine Billion jährlich kosten.

Gewinne möglich  
Durch Investitionen in den Schutz vor den Folgen des Klimawandels lasse sich eine hohe Rendite erzielen, heisst es in dem Bericht. Investitionen in Höhe von 1,8 Billionen Dollar in fünf Kernbereichen könnten demnach einen Gewinn von 7,1 Billionen Dollar generieren. «In anderen Worten würde das Versäumnis, die wirtschaftlichen Vorteile von Klimaanpassung (...) zu nutzen, Billionen von Dollar an potentiellem Wachstum und Wohlstand Verspielen», warnten die Autoren. Als Investitionsbeispiele wurden Sturm-Frühwarnsysteme, an Dürre angepasste Landwirtschaftsmethoden und bessere Wasserspeicher genannt.

In dem Bericht werden «drei Revolutionen» gefordert: beim Verständnis, der Planung und der Finanzierung von Klimaanpassung. Das Verständnis der Gefahren der Erderwärmung und die Kenntnisse über mögliche Schutzmassnahmen müssten sich in staatlichen und privatwirtschaftlichen Entscheidungen widerspiegeln. Die Anpassungsmassnahmen müssten besser geplant und finanziert werden. 

An der Globalen Kommission für Anpassung sind 20 Länder, darunter Deutschland, beteiligt. Sie soll das Bewusstsein für die Folgen des Klimawandels und mögliche Schutzmassnahmen schärfen. Ihr Bericht wurde knapp zwei Wochen vor dem Uno-Klimagipfel in New York veröffentlicht, zu dem Uno-Generalsekretär Antonio Guterres eingeladen hat.