Der Kabis für Sauerkraut kommt 2021 zu einem grossen Teil aus dem Ausland, die Kartoffelernte sank um 25 Prozent und Apfel sind klein, weisen Hagelschäden auf und eignen sich vornehmlich für die Mostproduktion. Das Obst- und Gemüsejahr 2021 macht Konsumenten, Detailhändlern und Bäuerinnen und Bauern Sorgen. 

Und nun trifft es auch die Imker. Wie Apisuisse, der Dachverband der Schweizerischen Bienenzüchtervereine mitteilt, sinkt die Honigernste im Wetterjahr 2021 um ganze 75 Prozent. Das bedeutet für den Endverbraucher, dass er für seinen Zmorgen-Honig tiefer in die Tasche greifen muss und für die Berufsimkerinnen und -imker grosse Einbussen. 

Massive Einbussen

Wegen des kalten und nassen Frühlings habe man bereits in dieser Zeit viel weniger ernten können als im Vorjahr. Im Durchschnitt kamen pro Bienenvolk 1.9 Kilogramm Honig zusammen. Im Vorjahr waren es noch 11.2 Kilogramm. Der starke Regenfälle, die Hagelgewitter und Überschwemmungen haben dazu geführt, dass die Bienen weniger ausgeflogen seien, um Nektar zu sammeln und Wiesenblumen und Obstbäume zu bestäuben. Regional, so Apisuisse weiter, mussten die Insekten in den Trachtmonaten sogar zugefüttert werden. 

Die geringeren Aktivitäten der Bienen hätten auch eine sehr schlechte Kirschen- und Zwetschgenernte zur Folge gehabt. Noch schlimmer traf es die Imkerinnen und Imker im Sommer. Konnten sie 2020 noch 18.7 Kilogramm Honig ernten, waren es 2021 nur gerade 5.3 Kilogramm pro Bienenvolk. Im gesamten Jahr 2021 produzierten die fleissigen Bienen pro Volk 7.2 Kilogramm. 2020 waren es satte 29.9 Kilogramm. In diesen Zahlen seien auch die Erntemengen im Tessin enthalten, das in den Trachtmonaten vom schlechten Wetter weitgehend verschont geblieben sei und trotz eines Rückgangs gegenüber dem Vorjahr noch eine Gesamthonigmenge von 25,9 kg pro Bienenvolk erzielen konnte – mehr als doppelt so viel, wie die «besten» Kantone nördlich der Alpen.