Das Schmelzen schreitet voran, selbst wenn das ambitionierteste Ziel der Pariser Klimakonferenz erreicht wird.

Sollten globale Bemühungen zum Klimaschutz scheitern, wären es sogar zwei Drittel, heisst es in dem am Montag veröffentlichten Bericht des Internationalen Zentrums für Integrierte Gebirgsentwicklung (ICIMOD) in Nepal. Die Gletscher seien eine unverzichtbare Wasserquelle für rund 1,9 Milliarden Bewohner der Region - in den Bergen wie auch entlang der Flüsse.

Das Pariser Klimaabkommen sieht unter anderem vor, die Erderwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit auf «deutlich unter zwei Grad», möglichst sogar auf 1,5 Grad, zu begrenzen. Sollte letzterer Wert im globalen Durchschnitt bis Ende des Jahrhunderts erreicht werden, würden die Temperaturen dem Bericht zufolge in der 3500 Kilometer langen Gebirgsregion um 2,1 Grad steigen. 

Grundversorgung gerät aus dem Lot
Das werde die Versorgung mit Wasser, Lebensmitteln und Energie aus dem Lot bringen. Zudem werde es zu schlimmerer Luftverschmutzung sowie einer Zunahme extremer Wetterereignisse führen.

«Die globale Erderwärmung ist dabei, die eisigen, mit Gletschern bedeckten Gipfel des HKH (Hindukusch-Himalaya), die sich über acht Länder erstrecken, innerhalb von etwas weniger als einem Jahrhundert in kahle Felsen zu verwandeln», wird der leitende Herausgeber des Berichts, Philippus Wester, in einer Mitteilung zitiert.

An der Studie arbeiteten den Angaben zufolge fünf Jahre lang etwa 350 Forscher und Experten aus 22 Ländern und von 185 Organisationen. Dem ICIMOD gehören die Regierungen der acht Länder im Gebiet der Himalaya- und Hindukusch-Gebirge an: Afghanistan, Bangladesch, Bhutan, China, Indien, Myanmar, Nepal und Pakistan. Das Zentrum hat seinen Sitz in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu.