Die Forschenden untersuchten auf 300 Parzellen in deutschen Wiesen und Wäldern, wie sich die Intensität der Landnutzung auf die Biodiversität, Ökosystemfunktionen und Dienstleistungen auswirkt. Resultat: Land- und Forstwirtschaft mit geringer Intensität bieten sowohl materielle Vorteile und erhalten gleichzeitig die biologische Vielfalt, wie sie im Fachmagazin «PNAS» berichten.

Demgegenüber erhöhe eine hohe Intensität zwar den materiellen Nutzen, beeinträchtigte aber die Biodiversität und spezialisierte Wechselwirkungen gingen verloren. «Intensivierung führt dazu, die Beziehungen zwischen Biodiversität und funktionierenden Dienstleistungen zu homogenisieren und zu einem System mit weniger starken Synergien und Integration innerhalb der einzelnen Bereiche zu führen», sagte Mitautor Eric Allan von der Uni Bern gemäss einer Mitteilung der Hochschule.

Weniger, dafür bessere Waren
Die Autoren ziehen einen Vergleich zu Megastores und spezialisierten Fachgeschäften: Während in Megastores allerhand Waren mit geringerer Qualität zu finden sind, bieten spezialisierte Fachgeschäfte weniger, dafür qualitativ bessere Dienstleistungen.

«Wie in jeder Stadt ist es in Ordnung, ein paar Megastores zu haben, aber wir können auch die kleineren hochwertigen Geschäfte nicht vernachlässigen», sagte Allen. Um Landnutzungskonflikte zu lösen, eine breitere Palette von Dienstleistungen zu erbringen und gleichzeitig die biologische Vielfalt zu erhalten, sieht er einen möglichen Schlüssel in multifunktionalen Landschaftsansätzen.

Ökosysteme nützen dem Menschen in vielerlei Hinsicht. Sie reinigen etwa Luft und Wasser, produzieren Biomasse und bieten Erholungsraum. In verschiedenen Studien haben Schweizer und internationale Forschende nachweisen können, dass Ökosysteme diese Dienstleistungen besser erbringen, wenn ihre Artengemeinschaft vielfältiger ist.