Falter, Glühwürmchen, Fledermaus, Marder und Konsorten sind auf dunkle Nächte angewiesen, wie die Organisation Pro Natura am Montag in ihrem Magazin ausweist. Die Lichtverschmutzung hat sich in den den letzten dreissig Jahren verdoppelt.  

Das bringt Nachttiere und insbesondere die Nachtfalter in Lebensgefahr. 95 Prozent der 3668 in der Schweiz bekannten Schmetterlingsarten sind nachtaktiv. Die Falter orientieren sich über Gerüche und können ein Weibchen noch kilometerweit wahrnehmen.  

Fledermäuse jagen ausschliesslich nachts mit ihrem Echolot. Zugvögel orientieren sich auf ihren Reisen am Sternenhimmel. Am Wasser schlüpfen nachts Insekten aus dem Larven. Sie alle sind auf Dunkelheit angewiesen. Auch bietet die Nacht vielen Tieren Schutz.

Geblendete Nachtfalter  
Nachtfalter stehen bei ihrer Suche nach Nektar und bei der Bestäubung nicht in Konkurrenz zu Bienen und anderen Tagbestäubern. Sie sehen bis zu 2000 mal besser als Tagfalter und nehmen vor allem weisse und gelbe Blüten wahr. Genau diese Farben weist aber das Kunstlicht auf, so dass die Falter die Blüten nicht mehr finden und bestäuben.   

Hinzu kommt, dass dieses Lichtspektrum die Nachtfalter anzieht und sich diese im endlosen Umkreisen der Laternen erschöpfen. Jede Nacht verenden im Sommer an jeder Strassenlampe etwa 150 Insekten. Zudem werden die Insekten dort leichte Beute für Fledermäuse, Vögel und Katzen. So fallen sie als Bestäuber und in der Fortpflanzung weg.

Überstrahlte Glühwürmchen  
Die Weibchen der Glühwürmchen senden ihr sanftes Lichtsignal an die Männchen. Ist die Gegend aber zu hell, sehen die Männchen sie nicht mehr – die Fortpflanzung entfällt. Leuchten entlang von Gewässern ziehen Insekten scharenweise in den Bann. Doch die Tiere verenden und fehlen als Nahrung für Fische, Vögel und Fledermäuse.  

Die Universität Bern zeigte auf, dass etwa die Kohldistel 13 Prozent weniger Früchte hervorbrachte und 62 Prozent weniger von bestäubenden Nachtinsekten aufgesucht wurde, wenn sie nicht im Dunkeln stand sondern unter Kunstlicht.