Beim Jahrhunderthochwasser im Jahr 1876 entstanden riesige Schäden und das Ereignis löste eine aufwändige Flusskorrektur aus. Die Töss wurde begradigt und verbaut. Damit sie sich in ihrem begradigten Bett nicht in den Untergrund frisst, wurde ihre Sohle mit rund 700 Schwellen befestigt. Ein ähnlich grosses Hochwasser im Jahr 1953 verlief glimpflich.

Gefährliche Wasserwalzen  
Bei erhöhtem Wasserstand bilden sich an den Schwellen jedoch Wasserwalzen, die immer wieder zu kritischen Situationen führen, wenn Hunde oder Menschen hineingeraten, wie die kantonale Baudirektion am Donnerstag mitteilte.

Bei einem Hochwasserereignis, das über dasjenige von 1953 hinausgingen, wären kaum Reserven bei der Abflusskapazität vorhanden, sodass Überschwemmungen von Siedlungsgebieten nicht auszuschliessen wären.

Ausserdem gibt es ökologische Defizite. Das monotone Flussbett sei kein idealer Lebensraum für die Wasserflora- und fauna. Für Fische bildeten die Schwellen an vielen Stellen unüberwindbare Hindernisse, heisst es in der Mitteilung.

Entwicklung für die kommenden Jahrzehnte  
Das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) hat daher gemeinsam mit den Anrainergemeinden das «Gewässerentwicklungskonzept Töss - Ohrüti bis Tössegg» entwickelt. Dieses legt fest, wo und wie sich der Fluss und seine Uferbereiche in den kommenden Jahrzehnten den veränderten Anforderungen anpassen sollen.

Das Konzept unterteilt die Töss in 33 Abschnitte und weist jedem einen Zielzustand entsprechend seinem Entwicklungstyp zu. Unterschieden werden «Tobel», «Natur», «Landwirtschaft», «Siedlung», «Infrastruktur» und «Grundwasser». Festgelegt wird auch für jeden Abschnitt die maximale Intensität der Erholungsnutzung.