Palmöl befindet sich unter anderem in Schokoladen, Glace, Margarine, aber auch in Seife, Kosmetika oder Waschmitteln. Fast jedes zweite Lebensmittel enthält Palmöl oder Palmkernöl. Es wird in Afrika, Asien, Nord- und Südamerika angebaut und in die ganze Welt exportiert. Eine grosse Mehrheit wird in Indonesien und Malaysia produziert. Die Postulantin bezeichnete die Palmölproduktion als ein «ökologisches und soziales Desaster». Denn um Ackerflächen zu gewinnen, werden tropische Wälder abgebrannt – mit dramatischen Folgen für die Biodiversität und die ohnehin bereits bedrohte Tierwelt.

«Das einzige, was gegen diese Probleme hilft, ist die Nachfrage nach Produkten mit Palmöl und Palmfett zu senken», sagte die Postulantin weiter. Deshalb soll der Stadtrat prüfen, wie beispielsweise in städtischen Alters- und Wohnheimen, Spitälern, Mittagstischen und Horten vermehrt auf die Verwendung von mit Palmöl oder Palmfett angereicherten Lebensmittel verzichtet werden kann.

Rapsöl ist viel teurer
Stadträtin Claudia Nielsen (SP), Vorsteherin des Gesundheits- und Umweltdepartements, betonte, dass es nicht um ein generelles Verbot zum Kochen mit Palmöl gehe. Aber man wolle die negativen Auswirkungen möglichst «nicht begünstigen» und alle Beteiligten sensibilisieren. Allerdings gab Nielsen zu bedenken, dass etwa die Verwendung von einheimischem Rapsöl viel teurer sei. Grundsätzlich stosse das Postulat jedoch auf offene Ohren und passe gut in das Bemühen um Nachhaltigkeit in den städtischen Betrieben.

Das Postulat wurde mit 73 Ja- gegen 48 Nein-Stimmen überwiesen. Unterstützt wurde es von SP, Grünen, AL und GLP. Dagegen waren SVP, FDP und CVP. Die Gegner hielten die Forderung für unnötig. Küchenchefs könnten selbst entscheiden, womit sie kochen wollten, meinte eine Vertreterin der FDP.