In ihrem am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht zählte die Organisation Global Witness 164 Todesfälle von Naturschützern 2018 auf. Das entspricht etwas mehr als drei Fällen pro Woche. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Zahl aller Todesfälle um 37 zurück (207). Die meisten Opfer (43) sind laut dem Bericht in Verbindung mit Bergbauprojekten verzeichnet worden.    

Auch bei Konflikten um Agrarprojekte (21) und Holzfällarbeiten (13) waren die Zahlen zweistellig. 55 Todesfälle konnten nicht klar zugeordnet werden. Besonders stark stieg die Zahl bei der Verteidigung von Wasserressourcen: Waren es 2017 noch 4 Fälle gewesen, stieg die Zahl im vergangenen Jahr auf 17 («Tierwelt Online» berichtete).    

Indigene häufig betroffen
Erstmals wurden 2018 die meisten Naturschützer auf den Philippinen – mit 30 Fällen – getötet (2017: 48). In Brasilien sank die Zahl im gleichen Zeitraum von 57 auf 20 Tötungen. Mehr als die Hälfte aller Tötungen fand laut Global Witness in Lateinamerika statt. 

Die Getöteten seien oft «normale Menschen», die ihr Zuhause und ihren Lebensunterhalt gegen «zerstörerische Industrien» verteidigten, schreibt Global Witness im Bericht. Besonders häufig betroffen seien indigene Gruppen. Sie werden von Konzernen und Regierungen zum Schweigen gebracht. Da viele der Morde nie gemeldet werden, vermutet Global Witness, dass die Dunkelziffer um einiges höher sein müsse.