Was tun, wenn die meisten Flächen schon verbaut sind? Dann sucht man halt nach Möglichkeiten, die Gebäuden oder die Orte dazwischen zu begrünen. Je mehr, desto besser, findet die Stadt Zürich und präsentiert einen umfangreichen Bericht: Mit dem Förderprogramms «Mehr als Grün» konnte in der Zeit zwischen 2018 und 2020 auf einer Fläche von rund sechs Fussballfeldern ökologisch aufgewertet werden. Das geht aus dem Bericht hervor, der öffentlich einsehbar ist (Link). 

Doch die Stadt Zürich will einen Schritt gehen. Die Menge an begrünter Fläche soll wachsen. Die Zauberformel heisst «Vertikalbegrünung», das bedeutet das Bepflanzen von Wänden sowie von denjenigen Flächen, die nicht waagrecht sind. Diese Aufwertung soll dank des Labels «Mehr als Grün» weiterhin gefördert, ja ausgebaut werden. Auf der Webseite der Stadt Zürich heisst es dazu: «Das Pilotprojekt entstand als Antwort auf eine gemeinderätliche Motion betreffend Erhaltung der Biodiversität in öffentlichen Parkanlagen und privaten Gärten auf Stadtgebiet. Ziel ist, die Qualität und Quantität von naturnahen Grünflächen im Siedlungsgebiet zu sichern und den Anteil ökologisch wertvoller Flächen im Siedlungsgebiet trotz reger Bautätigkeit zu erhalten und zu erhöhen.»

Finanzielle Belohnung fürs Begrünen

Doch wie bringt man Menschen dazu, mehr Grün auf ihren privatgrundstücken zu schaffen? Die Stadt Zürich hat beschlossen, mit finanziellen Zustüpfen zu arbeiten. Es gibt zwei Programme, die sie dadurch anschieben will. Das erste heisst «Vertikalbegrünung». In dessen Rahmen erhalten private Grundeigentümer für neue Projekte einen einmaligen Beitrag, der sich auf maximal 50 Prozent der Kosten beläuft, wie die Grün Stadt Zürich am Donnerstag mitteilte. 

Die zweite Massnahme ist das bereits erwähnte «Mehr als Grün»-Projekt. Hier ist eine finanzielle Unterstützung für Dach- und Umgebungsbegrünungen vorgesehen, wobei für Aufwertungen am Boden 20 Franken pro Quadratmeter und für die Umwandlung von Kiesdächern in Gründächer 50 Franken pro Quadratmeter ausbezahlt werden. Bei beiden Programmen ist das Maximalbeitrag auf 30'000 Franken limitiert.

«Die sommerliche Wärmebelastung wirkt sich negativ auf die Gesundheit der Bevölkerung und die Artenvielfalt aus», schreibt Grün Stadt Zürich in ihrer Mitteilung weiter. Begrünungen seien wirkungsvolle Massnahmen, um diese Effekte einzudämmen.

Die Förderung der Biodiversität ist ein Auftrag, der in der Gemeindeordnung der Stadt Zürich verankert ist. Seit Jahren wertet sie ihre eigenen Flächen auf – derzeit gelten knapp 11 Prozent der Flächen als ökologisch wertvoll. Das Ziel von 15 Prozent könne die Stadt nur erreichen, wenn auch private Grundeigentümer dazu beitragen, heisst es in der Mitteilung.