Damit soll verhindert werden, dass das Stadtleben bald unerträglich heiss wird. Die Motion der Grünen fordert, das Planungs- und Baugesetz so abzuändern, dass «Mensch, Natur und Infrastruktur von den zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels geschützt werden».

Konkret bedeutet dies, dass künftig so gebaut wird, dass dem Wind nichts in den Weg gestellt wird. So könnten Städte in heissen Sommern während der Nacht abkühlen. Weiter soll es in den Zentren genügend Platz für Wurzeln grosser Bäume geben. Dagegen war – aus Prinzip – die Fraktion von SVP und EDU. Die neue rot-grüne Mehrheit setzte sich jedoch durch und beauftragte den Regierungsrat, sich dem Thema anzunehmen.

Europaallee als schlechtes Beispiel
Baudirektor Martin Neukom (Grüne) hatte den Vorstoss im Hitzesommer 2018 selber zusammen mit anderen Grünen eingereicht. Mittlerweile ist er als erster Grüner Baudirektor der Empfänger des Vorstosses – und beantragte am Montag die Nicht-Überweisung. Allerdings nicht, weil er seine Meinung geändert hätte, sondern weil das Thema bereits in Angriff genommen wurde («Tierwelt online» berichtete).

Dieses Anliegen sei heute ein zentrales Thema in der Raumplanung, sagte er. Deshalb sei geplant, es in die Richtplan-Teilrevision 2020 aufzunehmen. Die Motion, die der Kantonsrat nun überwies, rennt also offene Türen ein – bringt aber auch keinen Mehrwert, weil der Regierungsrat eigentlich zwei Jahre hätte, den Vorstoss zu bearbeiten. Gemäss Neukom gibt es zahlreiche Bauprojekte, die im Hinblick auf kommende Hitzesommer «nicht so gelungen sind». Als Beispiel nennt er die Europaallee oder die Endhaltestelle der Limmattalbahn in Schlieren. «Alles versiegelte Flächen, die sich stark aufheizen.»