Die Ursprünge des Kois liegen in China, wo man die Karpfen schon vor zweitausend Jahren gezüchtet hat, nicht nur zum Verzehr, sondern auch zur Zierde, denn schon damals wollten wohlhabende Menschen ihre Teiche und Seen mit möglichst prachtvollen Fischen schmücken.

Es waren aber die Japaner, die zum Anfang des 19. Jahrhunderts zuerst damit begannen, Koi so zu züchten, dass ihre kräftigen Farbmuster wirkungsvoll zur Geltung kamen. Wie so vieles in der japanischen Kultur, so entwickelte sich auch die Koizucht zu einer eigenen Kunstform, für die eine unglaubliche Sorgfältigkeit, Erfahrung und Liebe zum Detail das Maß der Dinge ist.

Ziel ist es, Koi, oder Nishikigoi, wie sie in Japan heißen, zu züchten, die makellose und klar umrissene Farbmuster, einen symmetrischen Körperbau und eine gleichmäßige und unversehrte Beschuppung zeigen. Da jeder Koi ein ganz individuelles Geschöpf ist, gibt es unzählige Merkmale, auf die es zu achten gilt, um ein hochwertiges von einem eher gewöhnlichen Exemplar zu unterscheiden.

«Ein einziger dunkler Fleck an der falschen Stelle kann da schon einen gewaltigen Unterschied im Preis ausmachen», weiß Bernd Schmölzing, Vorsitzender im Vorstand der Fördergemeinschaft Leben mit Heimtiere e.V. (FLH).

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Die japanischen Koi gibt es in vielen unterschiedlichen Varietäten. Wer sich auf die Haltung von Koi einlässt, der wird aber nicht nur mit deren schönem Aussehen belohnt: Die Zierkarpfen strahlen eine unvergleichliche Ruhe aus, und sie übertragen diese oft auch auf ihre Besitzer. Die Fische fressen nach der Eingewöhnung und mit etwas Geduld sogar aus der Hand und lassen sich gerne auch mal berühren. Es sind gesellige Tiere, die die Nähe von Artgenossen brauchen. Deshalb sollte man sie nie alleine halten, sondern immer in Gruppen.

Ein kunstvoller Teich mit Koi ist eine Geldanlage, ob dieser nun klassisch-europäisch oder im japanisch-asiatischen Stil eingerichtet ist. In jedem Fall sollte das Gewässer aber schon fertig angelegt sein, wenn die Koi-Karpfen angeschafft werden, damit sie sich, wenn sie in ihrem neuen Zuhause ankommen, auch schnell wohlfühlen.

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Schon vorher muss über die geeignete Bepflanzung und über die Teichhygiene nachgedacht sein. Koi kauft man nicht spontan, auch weil sie so wertvoll sind. Man muss allerdings auch nicht gleich fünfstellige Beträge investieren; junge Exemplare bekommt man zu erschwinglichen Preisen. Schmölzing: «Aufgepasst aber bei Angeboten im Internet: Wer Koi kauft, sollte das bei einem Fachhändler tun, und sie sich vorher genau anschauen. Koi sind sehr sensible Tiere und wenn sie zu ruhig sind, oder einen Belag auf der Haut haben, könnte eine Krankheit die Ursache sein.»

Fachhändler, die sich auf Koi-Karpfen spezialisiert haben, wissen auch genau unter welchen Bedingungen sich die Tiere wohlfühlen, welches Spezialfutter am besten geeignet ist und welche Voraussetzungen der Teich haben muss.

Koi gelten in Japan als Glücksbringer. Ihre Kraft und ihre Fähigkeit in der Natur auch gegen starke Strömungen zu schwimmen, machen sie zu einem Sinnbild für Zielstrebigkeit und Ausdauer. Gleichzeitig ist ihre Schönheit und Makellosigkeit kein Zufall, sondern das Ergebnis aufwändiger und liebevoller Zucht. Wer diese Juwelen aus Fernost bei sich im Garten halten will, sollte also respektvoll mit ihnen umgehen, dann steht einer harmonischen und langjährigen Beziehung nichts mehr im Weg.