Artenvielfalt
Kaum mehr Blumenwiesen in der Schweiz
Einst gehörten farbenprächtige Blumenwiesen zum Landschaftsbild in der ganzen Schweiz. Heute ist der Artenreichtum in solchen Fromentalwiesen dagegen kümmerlich, wie Untersuchungen zeigen.
Im Jahr 1920 dürften kaum Wiesen existiert haben, deren Artenzahl nicht deutlich über dem Biodiversitäts-Qualitätsniveau QII der heutigen Direktzahlungsverordnung lag, wie das Forum Biodiversität Schweiz mitteilte. Dieses Niveau erreichten um 1950 noch rund 85 Prozent der Wiesen, heute sind es nicht einmal mehr 2 Prozent.
Artenreiche Wiesen mit hohem Anteil an der Grasart Glatthafer, sogenannte Fromentalwiesen, waren bis Mitte des letzten Jahrhunderts weit verbreitet und klassische Quellen für Heu und Grasfutter. Wie eine aktuelle Kartierung zeigt, wurden sie durch eine starke Intensivierung fast vollständig durch artenarmes Wiesland verdrängt.
Rückgang bei Tieren noch markanter
In ihrer ursprünglichen Form machen Fromentalwiesen höchstens noch 2 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche in der Schweiz aus. Sie gehören heute zu den wenig intensiv oder extensiv genutzten Wiesen und werden meist als Ökowiesen bewirtschaftet. Doch selbst auf den verbliebenen Relikten hat die Artenvielfalt stark abgenommen.
Gab es dort im Jahr 1950 im Durchschnitt noch 38 Pflanzenarten, sind es heute noch 27 – ein Rückgang um einen Drittel. Die Zahl der für diesen Wiesentyp typischen Arten ging sogar von 25 auf 9 zurück, also um zwei Drittel. 71 Prozent der aktuell aufgenommenen Fromentalwiesen erreichen das QII-Niveau nicht, obwohl sie extensiv bewirtschaftet werden und dafür Öko-Beiträge erhalten.
Dies ist das Fazit des Studienautors Andreas Bosshard, der die Resultate der Kartierung unlängst in «Agrarforschung Schweiz» beschrieben hat. Eine Literaturübersicht zeigt zudem, dass der Artenrückgang bei den Tieren noch markanter war. Vor diesem Hintergrund komme einer strikten Erhaltung und wirksamen Förderung der Fromentalwiesen eine grosse Bedeutung zu, betont Bosshard.
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