Bisher seien in den Beuteln von Muttertieren neun der winzigen Fleischfresser entdeckt worden, teilte die Tierschutzorganisation Aussie Ark mit. Jedoch erwartet das Team, dass die Zahl in den nächsten Wochen noch steigt. Es sei etwas ganz Besonderes, die Beutel zu überprüfen und dort kleine rosa Junge zu entdecken, sagte Kelly Davis, die Kuratorin der Organisation. «Hier draussen im Barrington Wildlife Sanctuary ist es noch spezieller, weil wir wissen, dass sie völlig wild leben, ohne menschliches Eingreifen», betonte Davis. Bis 2020 gab es die angriffslustigen, bis zu acht Kilogramm schweren «Tasmanian Devils» nur noch auf der Insel Tasmanien, der sie auch ihren Namen verdanken. Dort war ihr Bestand aber wegen einer Krebsart bedroht.

Aussie Ark unterhält ein eigenes Zuchtprogramm für Beutelteufel. 2020 hatte die Organisation zusammen mit anderen Naturschutzgruppen 28 der schwarzen Tiere, die keine Krankheitszeichen zeigten, in einem Reservat nördlich von Sydney freigelassen. Im vergangenen Jahr dann die frohe Botschaft: Die Tiere vermehrten sich. Rund 3000 Jahre nach dem Aussterben der Beutelteufel auf dem Festland wurden dort erstmals wieder Junge in Freiheit geboren.

100 Tage im Beutel

Die winzigen und noch völlig nackten Jungtiere kriechen nach ihrer Geburt von der Vagina in den Beutel des Muttertiers. Dort heften sie sich an die Milchdrüsen und wachsen langsam heran, bis sie nach etwa 100 Tagen den Beutel verlassen. Auch bei grösseren Würfen können durch die begrenzte Zahl von Milchdrüsen nur maximal vier Babys überleben.

Das Team wird nun die Muttertiere mit Bewegungssensorkameras überwachen. «Wir erwarten, dass dann in sechs Monaten junge tasmanische Teufel das Schutzgebiet erkunden», hiess es. Die diesjährige Saison sei entscheidend für den langfristigen Erfolg des Programms gewesen, und die Bestätigung von mindestens neun Jungtiere. Seit 1941 stehen die Tiere unter Schutz. In der Natur unterstützen sie die Kontrolle von Wildkatzen und Füchsen, die andere gefährdete Arten bedrohen. Beutelteufel haben einen extrem starken Biss. Charakteristisch sind die roten Ohren, ein wildes Kreischen und ein übler Geruch, den die Tiere bei Erregung
ausströmen.

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