Der «Wald der Zukunft» – immer wieder hat «Tierwelt online» dieses Thema aufgegriffen. Er beherberge vor allem kleine Bäume, war im Sommer letzten Jahres zu lesen. Das sei keine positive Entwicklung, denn es bedeute, dass weniger Biomasse vorhanden ist. Damit könne auch weniger CO2 aus der Atmosphäre absorbiert werden.

Oder, um es mit den Worten von Rupert Seidl, Professor für Ökosystemdynamik und Waldmanagement an der TUM, zu sagen: «Unsere Analysen zeigen, dass wir gerade einen Wechsel von überwiegend positiven Effekten des globalen Wandels hin zu einer Periode der wachsenden Limitierungen für Bäume erleben». Unter diesen Entwicklungen sinke laut den Forschenden die Klimaschutzwirkung des Waldes. Aber auch andere Waldleistungen wie die Filterung von Trinkwasser oder der Schutz vor Naturgefahren wird nicht mehr gewährleistet sein.

Kurz darauf erzählt Waldforscher Peter Brang in einem Interview mit «Tierwelt online», was das konkret für die Schweizer Wälder in 50 Jahren bedeutet: Er gehe davon aus, dass in diesem Fall die Nadelbäume, allen voran die Fichten, in den tiefen Lagen stark zurückgehen werden. «Die Laubbäume indes werden von selber in höhere Lagen aufsteigen. Sie haben eine grössere Fläche zum Ausweichen als die Nadelbäume, die bereits in den hohen Lagen angekommen sind. Wenn Sie wollen, werden sich die Grüntöne in der Landschaft verändern.» 

Innovationswettbewerb zum «Wald der Zukunft»

Auch der Kanton Bern hat sich dem Thema angenommen und unter dem Motto «Wald der Zukunft» einen Innovationswettbewerb lanciert. Das geht aus einer Medienmitteilung vom Donnerstag hervor. Darin wird auch auf die Klimakonferenz in Glasgow verwiesen. Sie habe uns erneut vor Augen geführt, wie gross die Herausforderungen im Umweltbereich seien. «Wir müssen dringend handeln», liess Regierungsrat Christoph Amman (SP) von der Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion verlauten. 

Der Kanton Bern wolle bis 2050 klimaneutral sein, seine Fähigkeit zur Anpassung an den Klimawandel stärken sowie die Biodiversität und den Boden dauerhaft schützen. Die Umweltstrategie enthält 28 Massnahmen und Projekte, deren rollende Umsetzung halbjährlich überprüft werden soll.

Mit der Umsetzungsplanung werde transparent aufgezeigt, «in welchem Schwerpunkt wir was umsetzen». Das heisse auch, dass der Kanton Bern an seinen Vorgaben gemessen werden könne. Zu den bereits lancierten Projekten gehört der eingangs erwähnte Innovationswettbewerb für den «Wald der Zukunft».