Jede Woche werfen wir einen Blick auf die Heilfplanzen von A-Z. Sie wachsen am Wegesrand, im Wald oder gar im eigenen Garten: Pflanzen, die nicht nur interessant anzusehen oder aus der Küche nicht mehr wegzudenken sind, sondern bei entsprechender Zubereitung und Anwendung hilfreiche Dienste für Ihre Gesundheit leisten können. Für die verschiedenen Heilpflanzen gibt es diverse Anwendungsarten.

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Arnika, Goldmelisse und Lavendel

Brennnessel, Huflattich und Thymian

Anis, Kamille und Weissdorn

Birke, Hagebutte und Kürbis

Basilikum, Knoblauch und Rosen

Teeaufguss

Ein Tee als Aufguss ist die häufigste Form der Tee-Anwendung von Heilpflanzen. Die meisten Kräuterbestandteile können als Aufguss zubereitet werden.

So gehen Sie vor:
- Ein bis zwei Teelöffel der gewünschten Pflanzenbestandteile mit einer Tasse kochendem Wasser übergiessen
- Acht bis fünfzehn Minuten ziehen lassen
- Absieben
- In kleinen Schlückchen zu sich nehmen
- Meistens sind ein bis drei Tassen pro Tag ausreichend

Teeabsud

Man kann Tee auch als Absud zubereiten. Diese Zubereitungsart ist besonders geeignet bei härteren Pflanzenbestandteilen.

So gehen Sie vor:
- Ein bis zwei Teelöffel Pflanzenteile in ein Pfännchen geben
- Eine Tasse kaltes Wasser darübergiessen
- Zum Kochen bringen
- Beim Siedepunkt vom Herd nehmen und absieben
- In kleinen Schlückchen zu sich nehmen
- Meistens sind ein bis drei Tassen pro Tag ausreichend

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Teeabkochung

Abkochungen sind dann sinnvoll, wenn sehr harte Pflanzenteile verwendet werden. Also extrem harte Wurzeln, Hölzer oder Samen.

So gehen Sie vor:
- Ein bis zwei Teelöffel Pflanzenteile in ein Pfännchen geben
- Eine Tasse kaltes Wasser darübergiessen
- Bis dreissig Minuten kochen lassen
- Absieben
- In kleinen Schlückchen zu sich nehmen
- Meistens sind ein bis drei Tassen pro Tag ausreichend

Teekaltauszug

Kaltauszüge bereitet man mit empfindlichen Pflanzenteilen zu, beispielsweise mit zarten Blüten oder schleimhaltigen Wurzeln.

So gehen Sie vor:
- Eine Tasse kaltes Wasser über ein bis zwei Teelöffel Pflanzenteile giessen
- Bis zwölf Stunden ziehen lassen
- Absieben
- Leicht erwärmen
- In kleinen Schlückchen zu sich nehmen
- Meistens sind ein bis drei Tassen pro Tag ausreichend

Tinktur

Tinkturen kann man bequem und tropfenweise zu sich nehmen, ohne sie jedes Mal neu zubereiten zu müssen. Durch die lange Zeit des Ziehens sind Tinkturen eine besonders effektvolle Nutzung von Heilkräutern.

So gehen Sie vor:
- Vorratsglas bis zur Hälfte mit Pflanzenteilen füllen
- Vollständig mit Weingeist (in Apotheken und Drogerien erhältlich) übergiessen
- Glas schliessen und an einen warmen Platz stellen
- Bis sechs Wochen ziehen lassen
- Tinktur durch einen Kaffeefilter giessen
- Gefilterte Tinktur in eine dunkle Flasche füllen
- Ein bis drei Mal täglich 10 bis 15 Tropfen mittels einer Pipette zu sich nehmen
- Tinktur kann auch verdünnt mit etwas Wasser getrunken werden

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Ölauszug

Olauszüge eignen sich zum Einreiben und zur Salbenherstellung.

So gehen Sie vor:
- Vorratsglas bis zur Hälfte mit Pflanzenteilen füllen
- Vollständig mit Pflanzenöl übergiessen
- Glas schliessen und an einen warmen Platz stellen
- Bis sechs Wochen ziehen lassen
- Öl durch einen Kaffeefilter giessen
- Gefiltertes Öl in eine dunkle Flasche füllen
- Nach Bedarf einreiben oder weiter zu Salbe verarbeiten (siehe Salbe)

Kräuteressig

Kräuteressig kann man anstelle von Tinkturen einnehmen. Der Vorteil dabei ist, dass Essig keinen Alkohol enthält.

So gehen Sie vor:
- Vorratsglas bis zur Hälfte mit Pflanzenteilen füllen
- Vollständig mit Essig nach Wahl (kein Balsamico!) übergiessen
- Glas schliessen und an einen warmen Platz stellen
- Bis sechs Wochen ziehen lassen
- Essig durch einen Kaffeefilter giessen
- Essig in eine dunkle Flasche füllen
- Ein bis drei Kaffeelöffel Essig ein bis drei Mal täglich einnehmen
- Essig kann auch verdünnt mit etwas Wasser getrunken und je Geschmack in Salatsaucen gemixt werden

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Kräuterwein

Kräuterweine kann man anstelle von Tinkturen einnehmen. Der Vorteil dabei ist, dass Kräuterweine milder sind.

So gehen Sie vor:
- Vorratsglas bis zur Hälfte mit Pflanzenteilen füllen
- Vollständig mit Wein nach Wahl übergiessen
- Glas schliessen und an einen warmen Platz stellen
- Bis sechs Wochen ziehen lassen
- Wein durch einen Kaffeefilter giessen
- In eine dunkle Flasche füllen
- Ein bis drei Kaffeelöffel Wein ein bis drei Mal täglich einnehmen

Umschläge

Basis für Umschläge sind Kräutertees, verdünnte Tinkturen oder leicht gekochte Pflanzenbestandteile (keine Anwendung auf offenen Wunden).

So gehen Sie vor:
- Sauberes Tuch mit dem Tee, der Tinktur oder den gekochten Pflanzenteilen tränken resp. bestreichen
- Die zu behandelnde Körperstelle damit bedecken
- Den feuchten Umschlag mit wasserdichter Folie oder einem Frotteetuch umwickeln
- Wenn Wärme erwünscht ist, den Umschlag zusätzlich mit einem Wolltuch umwickeln
- Mindestens eine halbe Stunde einwirken lassen
- Umschlag entfernen
- Nach Bedarf entsprechende Körperstelle eincrèmen
- Mindestens zwei Mal pro Tag anwenden

Bäder

Bäder (Vollbäder oder Teilbäder) eignen sich vor allem für Hautprobleme und Beschwerden des Bewegungsapparates. Aber auch innerlichen Unpässlichkeiten wie Erkältungen lassen sich mit Bädern beikommen.

So gehen Sie vor:
- Kaltes oder warmes Wasser in ein Becken oder eine Wanne einlassen
- Kräutertee oder Tinktur im Verhältnis von ca. 1:10 beigeben
- Betroffener Körperteil oder den ganzen Körper rund 20 Minuten darin baden
- Gut abtrocknen und für etwa 15 Minuten ruhen

Salben

Salben eignen sich zum bequemen Auftragen auf die Haut.

So gehen Sie vor:
- 30 ml Ölauszug mit 2 g Bienenwachs (in Apotheken und Drogerien erhältlich) in ein Einmachglas füllen
- Glas in ein heisses (nicht kochendes) Wasserbad stellen bis die Mixtur geschmolzen ist
- Flüssige Salbe in einen Salbentiegel füllen
- Abkühlen lassen; die Salbe wird so fest, bleibt aber streichfähig
- Tiegel verschliessen und kühl lagern

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