Heini Hediger (30. November 1908 – 29. August 1992) gab den Tieren eine Stimme, verabscheute es aber, sie zu vermenschlichen. Er erforschte ihre Verhaltensweisen und revolutionierte die Tierhaltung in zoologischen Gärten. Er setzte sich intensiv mit dem tierlichen Bewusstsein, dem Wesen des Tiers, seiner Art zu leben und dem sozialen Bedürfnis auseinander und näherte sich dem Tier nicht als Rechner und Statistiker, sondern als Beobachter.

Raumqualität geht über -quantität

Er kam zur Erkenntnis, dass Tiere in einem starken Raum-Zeit-System leben und also auch in der Natur nicht einfach in den Tag hineinleben. Heini Hediger prägte den Begriff Psychotop, der besagt, dass Tiere und Menschen nicht nur physiologisch und ökologisch an ihren Lebensraum angepasst sind, sondern auch psychologisch. Das heisst: Wer im Wald lebt, fühlt sich unsicher ausserhalb, wer in offenem Gelände lebt, erhält Probleme nach mehr als drei Tagen im Wald. So stellte er klar: Tiere brauchen keine Ferien und gehen…