Der Ursprung der Rasse begann bereits im späten Mittelalter. Italienische Schäfer brachten Schafe in die Ostalpen der Schweiz, welche dem heutigen Bergamaskerschaf glichen. Diese vermischten sich mit den dort lebenden urtümlichen Steinschafe. Daraus entstanden Schafe, welche dem heutigen Engadinerschaf sehr nahe kam.  

Schon damals hatten diese Schafe im Engadin die typischen Eigenschaften. Sie wurden als mischwollige Tiere mit Ramsnasen und Hängeohren beschrieben. Obwohl sie in der Region verwurzelt waren und während Jahrhunderten gute Dienste leisteten, wurden sie ab 1938 immer mehr vom weissen Alpenschaf verdrängt. Die Bestände erholten sich erst wieder, als sich ProSpecieRara gegen Ende des 20. Jahrhunderts für die Rasse einsetzte. 

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Die Stiftung ProSpecieRara  Die Stiftung ProSpecieRara setzt sich seit über 40 Jahren für den Erhalt von gefährdeten Nutztierrassen in der Schweiz ein, wie etwa dem Engadinerschaf. Wie Sie die 38 ProSpecieRara-Rassen aktiv als Tierhalterin oder als Gönner unterstützen können, erfahren Sie auf der Webseite von ProSpecieRara. 

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Unkompliziert in Haltung und Charakter 

Bei den Engadinerschafen ist der fuchsbraune Farbschlag am häufigsten, aber auch schwarze Tiere trifft man hie und da an. Die Fruchtbarkeit der Engadinerschafe ist legendär, eine Aue kann pro Jahr problemlos bis zu drei Lämmer zur Welt bringen. Dies liegt nicht nur an den Mehrlingsgeburten, sondern auch an der kurzen Zeitspanne zwischen zwei Geburten, welche nur gerade sieben bis acht Monate dauert. Die Tiere werden als zutraulich und pflegeleicht beschrieben, mit einem aufmerksamen und freundlichen Wesen. 

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Sowohl Hobby- als auch Profischaf 

Obwohl die Schafe eine gute Milchleistung zeigen, werden sie heute kaum noch mehr gemolken. Es wird mehr auf die Gewinnung von Lammfleisch konzentriert. Das Fleisch ist vergleichsweise fettarm und feinfaserig, was es zu einer beliebten Delikatesse macht.  

Die Engadinerschafe sind sehr robust und sie können sich im schwer zugänglichen Gelände sicher bewegen. Deshalb können die Vierbeiner auch gut in der Landschaftspflege eingesetzt werden. Dank einer unkomplizierten Betreuung sind die Schafe sowohl für Hobbyhalter und Profihalterinnen geeignet.

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Fakten zum EngadinerschafMasse und Gewichte

Widerristhöhen
Auen 65 bis 75 Zentimeter 
Widder 75 bis 83 Zentimeter

Gewichte
Auen 60 bis 85 Kilogramm
Widder 80 bis 125 Kilogramm

Bestandsentwicklung
- steigend

Nutzung
- Fleisch
- Wolle

Zuchtziele
- Widerstandskraft, hohe Lebensdauer
- Fruchtbarkeit
- Gute Aufzuchteigenschaften und Milchproduktion
- Mittlere Mastfähigkeit
- Mittlere bis grobe Wolle