Im Oberwallis, genauer gesagt im Saastaal, ist eine seltene Schafrasse besonders heimisch. Die Saaser Mutten haben dort Tradition und sind die vorherrschenden Tiere. Die Vierbeiner entwickelten sich aus den Bergamaskerschafen, welche im Wallis von anderen Rassen verdrängt wurden. Es entstand ein eigenständiger Lokalschlag im Saas- und Simplontal – den heutigen Saaser Mutten. Im Gegensatz zu anderen Schafen, die von den Bergamaskertieren abstammen, wurden durch das abgelegene Zuchtgebiet kaum andere Rassen eingekreuzt.  

Die langen Ohren fallen sofort auf 

Im Wallis ist «Mutten» der Audruck für Schafe. Auffällige Merkmale der Schweizer Nutztierrasse sind die langen Hängeohren und die deutlich ausgebildete Ramsnase (stark nach vorne gekrümmte Nase). Hörner besitzen die Saaser Mutten nicht und sie liefern eine eher feine Wolle. Der Haltungsgrund ist hauptsächlich die Fleischproduktion. Sie sind robust und deshalb gut an die raue Walliser Umgebung angepasst. Die Saaser Mutten haben eine asaisonale Brunst, das heisst sie können über das ganze Jahr gedeckt werden und ablammen. Nicht selten bringen sie Zwillinge zur Welt.  

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Ruhig und zutraulicher Charakter 

Die Tiere gehören zu den grössten Schweizer Schafen. Während die Bergamsakerschafe reinweiss sind, sind rund ein Drittel der Saaser Mutten braun oder weiss-braun gecheckt. Sie gelten als ruhig und sehr zutraulich. Den Bergschafen wird nachgesagt, dass sie eine enge Beziehung zu ihren Betreuungspersonen aufbauen. Dank einer Genanalyse weiss man, dass sie nicht einfach eine Verkreuzung von Bergamasker mit lokalen Rassen auf Schweizer Boden sind, sondern eine eigenständige Rasse. 

Die Stiftung ProSpecieRara Die Stiftung ProSpecieRara setzt sich seit über 40 Jahren für den Erhalt von gefährdeten Nutzierrassen in der Schweiz ein, wie etwa die Saaser Mutten. Wie Sie die 38 ProSpecieRara-Rassen aktiv als Tierhalterin oder als Gönner unterstützen können, erfahren Sie auf der Webseite von ProSpecieRara.

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Saaser Mutten fast ausgestorben 

Zwischenzeitlich galt die traditionelle Schafrasse als bedroht. Vor knapp zehn Jahren gab es nur noch knapp 400 Exemplare. Ein Rettungsprojekt wurde initiiert und ProSpecieRara generierte mehr Bekanntheit für die Saaser Mutten. Seither ist der Bestand wieder steigend, auch ausserhalb des Wallis haben sich Züchter der Rasse angenommen. 

Fakten zur Saaser MutteWiderristhöhe
Auen: 80 Zentimeter
Widder: 85 Zentimeter

Gewicht
Auen: 80 Kilogramm
Widder: 100 Kilogramm

Bestandesentwicklung
- bis 2013 stark rückläufig, seit Projektstart wieder ansteigend

Nutzung
- Fleisch
- Wolle

Zuchtziele
- Widerstandskraft, Anpassungsfähigkeit, Gesundheit
- Hohe Lebensdauer
- Mittlere Wollequalität