Die graue Bergziege Capra Grigia stammt aus den Tälern des Tessins und Graubündens, wo ihre Existenz seit über 100 Jahren dokumentiert ist. Dank der grauen Farbe waren vor allem die Jungtiere auf den felsigen Alpen gut vor Raubtieren geschützt. Diese Tarnung brachte allerdings die Sennen vor eine Herausforderung, weshalb nicht selten andersfarbige Tiere in den Herden mitliefen, damit man sie von der Distanz besser erkennen konnte.

Die Rasse war nach der Rassebereinigung von 1938, aber auch infolge der CAE-Viruskrankheit beinahe ausgestorben. ProSpecieRara startete 1997 ein Erhaltungsprojekt und aus den bestehenden Schlägen fasste man alle noch lebenden grauen Ziegen zur «Capra Grigia» zusammen. Der italienische Name wurde von Beginn an auch in der Deutschschweiz angewandt – eine Hommage an die Heimat der stolzen Grauen.

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Die Stiftung ProSpecieRara  Die Stiftung ProSpecieRara setzt sich seit über 40 Jahren für den Erhalt von gefährdeten Nutztierrassen in der Schweiz ein, wie etwa der Capra Grigia. Wie Sie die 38 ProSpecieRara-Rassen aktiv als Tierhalterin oder als Gönner unterstützen können, erfahren Sie auf der Webseite von ProSpecieRara. 

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Graue Vielfalt

Die Capra Grigia fällt unter den anderen Rassen mit ihrer attraktiven, grauen Fellfarbe auf. Die verschiedenen Grautöne von Silbergrau (Leventina-) über Mittelgrau (Calanca-) zu Dunkelgrau (Valmaggia-Schlag) widerspiegeln die unterschiedlichen Wurzeln der Capra Grigia.

Im Vergleich zur Körperfarbe sind die Beine eher dunkel und manche haben einen kleinen weissen «Stern» auf der Stirn. Das Fell ist kurz und die Böcke und viele Geissen haben Ziegenbärte. Beide Geschlechter tragen kräftige Hörner.

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Die Multitalent-Ziege

Dank ihrer Ausgewogenheit kann die graue Ziege in verschiedenen Bereichen die Erwartungen erfüllen.  Die traditionelle Rasse eignet sich sowohl als Mutterziege mit guten Mutterinstinkten, als Milchziege, die ohne Kraftfutter und auch nach langen Märschen noch respektabel Milch gibt, als auch als robuste Landschaftspflegerin im Kampf gegen die Verbuschung. Wegen ihres Temperaments benötigen die Tiere allerdings auf jeden Fall einen grosszügigen und gut strukturierten Stall.

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Fakten zur Capra GrigiaWiderristhöhen
Geissen 70 bis 80 Zentimeter
Böcke 75 bis 85 Zentimeter

Gewichte
Geissen 45 bis 55 Kilogramm
Böcke 65 bis 80 Kilogramm

Bestandsentwicklung
- zunehmend

Nutzung
- Fleisch
- Milch
- Landschaftspflege

Zuchtziele
- Angestrebt wird eine robuste Zweinutzungsziege (Fleisch und Milch)
- Geländegängigkeit, Gesundheit, frei von Erbfehlern
- Hohe Lebensdauer