Über eine lange Zeit war das Rätische Grauvieh im Berggebiet sehr gefragt und erfüllte die Erwartungen. Sie lieferten sowohl Milch wie Fleisch und leisteten Arbeit. Diese Nachfrage nach den Tieren blieb bis Ende des 19. Jahrhunderts gross. Danach lief das Braunvieh ihnen allerdings den Rang ab. Grössere Tiere mit viel mehr Milchleistung wurden dem kleineren und leichteren Rätischen Grauvieh vorgezogen. So wurde das Grauvieh bis 1920 verdrängt und ging in der Schweiz komplett in der Braunviehpopulation auf. 

Wiederansiedlung 

Im grenznahen Tirol wurden weiterhin Tiere der Rasse gehalten, weshalb Mitte der 1980-er Jahre einzelne Tiere des ursprünglichen, kleinen Typs ausfindig gemacht werden konnten.  ProSpecieRara gelang es 1985 zusammen mit engagierten Züchtern das Grauvieh, aus Tiroler Beständen wieder in der Schweizer Kulturlandschaft anzusiedeln. Mit dem leichten Rätischen Grauvieh konnte der Berglandwirtschaft eine Rasse gesichert werden, die sich für extensive Weiden und extreme Lagen sehr gut eignet. 

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Die Stiftung ProSpecieRara  Die Stiftung ProSpecieRara setzt sich seit über 40 Jahren für den Erhalt von gefährdeten Nutztierrassen in der Schweiz ein, wie etwa dem Rätischen Grauvieh. Wie Sie die 38 ProSpecieRara-Rassen aktiv als Tierhalterin oder als Gönner unterstützen können, erfahren Sie auf der Webseite von ProSpecieRara. 

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Stolze Hornträgerinnen 

Das Rätische Grauvieh ist behornt und weist verschiedene Grautöne auf. Es ist ein kleines, leichtes, robustes und langlebiges Rind und punktet mit seiner Genügsamkeit. Genutzt werden die Tiere als Mutterkühe für die Kälbermast genauso wie für die Milchproduktion. Die Tiere benötigen kein Zusatzfutter, sondern liefern auf Basis von Raufutter in respektablen Mengen Fleisch und Milch.  

Mit ihrem leichten Körperbau verursachen sie ausserdem wenig Trittschäden und können auch unwegsames Gelände beweiden. 

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